Innsbruck - Eine ziemlich dreiste Lüge hat ein 14-jähriges Mädchen ihrer Mutter und Beamten der Polizeiinspektion Telfs aufgetischt, nachdem sie beim Schulschwänzen ertappt worden war. Die türkischstämmige Jugendliche erzählte, dass sie entführt worden sei. Ein Bekannter beteiligte sich an der "Ausrede" forderte am Telefon sogar Lösegeld. Die Schülerin wird jetzt wegen des Vortäuschens einer mit Strafe bedrohten Handlung bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt, teilte die Polizei am Montag mit.

Der Anruf einer Lehrerin bei der Mutter des Mädchens hatte den vermeintlichen Entführungsfall am 22. November ins Rollen gebracht. Die Schülerin war bereits seit einer Woche nicht mehr in der Schule aufgetaucht, obwohl sie jeden Morgen pünktlich das Haus verließ. Als die Mutter daraufhin ihre Tochter am Handy kontaktierte, beantwortete ein Mann den Anruf. Ihre Tochter sei entführt worden, sagte er in türkischer Sprache und forderte Lösegeld. Als die Mutter kurz danach wieder anrief, war das Mobiltelefon ausgeschaltet. Die Frau verständigte die Polizei, die sofort Ermittlungen aufnahm.

Freundin von Entführung erzählt

Die Schülerin meldete sich wenige Stunden später bei einer Freundin. Auch ihr erzählte sie von der Entführung und dass sie inzwischen allerdings wieder frei sei. Zwei Männer hätten sie betäubt, ihr die Augen verbunden und sie anschließend in einem Waldstück ausgesetzt. Wenig später erreichte sie ein Beamter telefonisch. Auch ihm erzählte sie diese Geschichte. Sie sei jetzt in Hall und werde mit dem Bus Richtung Telfs fahren, kündigte sie an. Dort wartete dann aber bereits die Exekutive auf die Schulschwänzerin.

Laut Polizei blieb die Jugendliche einige Stunden bei der ursprünglichen Variante, räumte dann aber ein, alles nur erfunden zu haben. Sie wollte sich damit vor ihren Eltern fürs Schulschwänzen rechtfertigen, nannte sie als Motiv. Tatsächlich war sie in Innsbruck. Ein Bekannter hatte den Anruf ihrer Mutter beantwortet und auch Geld von ihr gefordert. Den Namen der Person wollte die 14-Jährige der Polizei nicht nennen. (APA)