Es ist wieder einmal an der Zeit, die österreichische Bundesverfassung an die Realverfassung anzupassen: Der Artikel 1 ("Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus" ) wird ersetzt durch: Österreich ist eine feudale Provinz. Ihr Recht geht von den Landesfürsten aus.

Der Artikel 2 ("Österreich ist ein Bundesstaat" ) - wird abgeändert in: Österreich besteht aus den Großherzogtümern Niederösterreich und Wien sowie der Sonderzone Kärnten.

Neu eingefügt wird der Artikel 3: Der Staatszweck besteht aus der Abhaltung von Volksfesten, Wahl von Winzerköniginnen, Eröffnung von Schanigärten und Kreisverkehren und, in Kärnten, der Verteilung von 100-Euro-Scheinen durch den Landesfürsten. Zur Festigung des Landesbewusstseins erhält jeder Haushalt ein landestypisches literarisches Werk, das an gut sichtbarer Stelle im jeweiligen schmucken Heim aufzubewahren ist. In Niederösterreich ist dies Der Schatz im Silbersee von Karl May, mit einem Vorwort von Erwin Pröll. In Wien das Lied Aber grebelt muass er sein, vorgetragen von Michael Häupl. In Kärnten: Die schönsten Negerwitze, erzählt von Landeshauptmann Gerhard Dörfler.

Die bisherige Bundesregierung tritt einmal im Jahr zusammen, um den Tribut an die Massenzeitungen in Form von Inseratenaufträgen zu beschließen. Ansonsten ist die Bundesregierung kompetenzlos.(RAU, DER STANDARD, Printausgabe, 30.11.2010)