Frankfurt - Mit der Weihnachtszeit startet auch das Geschäft der Spielzeugbranche. Doch Spielwaren, die Eltern ihren Kindern schenken, gehören oft direkt in die Mülltonne. Der aktuelle Spielzeug-Test des Verbrauchermagazin "Öko-Test" zeigt, dass in vielen Spielzeugen giftige Substanzen stecken. Mehr als die Hälfte der bereits in den Vorjahren bemängelten Spielwaren werden auch beim diesjährigen Test als "mangelhaft" oder "ungenügend" eingestuft. Spielzeughersteller zeigen oft kein Interesse, ihre schädlichen Produkte zu verbessern.

35 Spielzeuge, darunter Plüschtiere, Kunststofffiguren, Handspielpuppen und Puppen, wurden auf Schadstoffe, Sicherheitsmängel und erstmals auch auf Nachhaltigkeit getestet. In etlichen Produkten wurden umstrittene und belastende Inhaltsstoffe wie Phthalatweichmacher und krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden.

Schadstoffe vermeiden

Die Handspielpuppen haben im Spielzeug-Test die besten Ergebnisse erzielt. Von 13 Produkten sind sechs "sehr gut" oder "gut", zwei jedoch auch "ungenügend". Unter den sieben Plüschtieren sind drei "sehr gut" oder "gut".. Erschreckend ist das Ergebnis bei den Puppen, die allesamt "ungenügend" sind. Kaum besser ist die Bewertung bei den Kunststofffiguren: die beste ist nur "ausreichend", alle anderen sind "mangelhaft" und "ungenügend".

Die Tester empfehlen, die Hände weg von Spielzeug mit weichem Polyvinylchlorid (PVC) zu lassen. Diesen Kunststoff erkennen Verbraucher an der Bezeichnung "Vinyl" oder an dem Recyclingcode "3" in einem Dreieck aus Pfeilen. Experten warnen auch vor duftenden Spielzeugen. Viele synthetische Duftstoffe können Allergien auslösen und verleiten Kinder, solche Spielsachen in den Mund zu nehmen. Plüschtiere sollten nach dem Kauf bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden, um mögliche Schadstoffe loszuwerden.

Vorsicht vor anonymen Herstellern

In Sachen Nachhaltigkeit stellt Öko-Test einen großen Nachholbedarf bei allen getesteten Firmen fest. Kein Spielzeuganbieter kann bei den verwendeten Materialen ausschließen, dass diese durch Kinderarbeit hergestellt wurden. Auch bei Transparenz, Wissen um Produktion und ökologischen Folgen kann kein Unternehmen voll überzeugen. Die Firmenliste der Aktion fair spielt informiert Verbraucher, welche Spielzeughersteller sich für menschenwürdige Arbeitsbedingungen einsetzen und welche nicht.

"Ob Spielzeug unter fairen Arbeitsbedingungen produzierte werden, können wir nicht erkennen. Eine entsprechende Produktbezeichnung gibt es noch nicht", erklärt Uwe Kleiner, Koordinator der Aktion fair spielt, gegenüber pressetext. Der Experte rät Verbrauchern sich beim Kauf von Spielwaren Zeit zu nehmen und sich über die Produktionsbedingungen von Herstellern zu informieren. "Name und Adresse des Erzeugers sollten auf der Verpackung stehen. Kein anonymes Spielzeug kaufen", warnt Kleinert. (pte)