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US-Außenministerin Hillary Clinton ist nicht erfreut.

Foto: REUTERS/Yuri Gripas

Washington - US-Außenministerin Clinton hat der Internetplattform Wikileaks eine Beschädigung der internationalen Diplomatie über die Grenzen der USA hinaus vorgeworfen. Die Veröffentlichung tausender interner US-Botschaftsberichte sei "nicht nur ein Angriff auf die außenpolitischen Interessen Amerikas", sagte Clinton am Montag, es handle sich um einen "Angriff auf die internationale Gemeinschaft".

Clinton kündigte Konsequenzen aus der Veröffentlichung an. "Dem amerikanischen Volk sowie unseren Freunden und Verbündeten will ich sagen, dass wir aggressive Schritte unternehmen, um jene zur Rechenschaft zu ziehen, die diese Informationen gestohlen haben." In ihrem Ministerium werde es neue Richtlinien zum Umgang mit vertraulichen Informationen geben.

Weiße Haus: "Schweres Verbrechen"

Auch das Weiße Haus verurteilte die Veröffentlichung der Dokumente. Das Stehlen geheimer Unterlagen und ihre Veröffentlichung sei ein "schweres Verbrechen", sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Robert Gibbs. Obama sei "nicht glücklich" über die Veröffentlichung - und das sei noch eine "Untertreibung".

Die Veröffentlichung zum Teil geheimer Unterlagen des US-Außenministeriums durch die Internetplattform Wikileaks hatte weltweit Kritik hervorgerufen. Ausländische Politiker beklagten dabei weniger die enthüllten Vorgänge aus dem Innenleben der amerikanischen Diplomatie, als viel mehr den erlittenen Vertrauensverlust durch die Bekanntgabe teils sehr persönlicher Einschätzungen.

Der italienische Außenminister Frattini sagte, die Veröffentlichungen seien "der 11. September für die Weltdiplomatie". Als verantwortungslos bezeichnete ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums die jüngste Wikileaks-Aktion. Aus den Dokumenten geht hervor, dass die USA befürchten, hochangereichertes Uran aus pakistanischen Atomanlagen könne in die Hände von Extremisten fallen. (APA)