Wien - Der ehemalige Strabag-Großaktionär Oleg Deripaska soll bis heute, Dienstagabend, zumindest zu 17 Prozent wieder in den österreichischen Bauriesen einsteigen. Für das Closing sei der 30. November anvisiert, hieß es Anfang November aus dem Konzern. "Aus unserer Sicht sollte alles so vonstattengehen, wie es in Aussicht gestellt wurde", sagte Unternehmenssprecherin Diana Klein. Der Konzern rechnet fix mit der Rückkehr des Russen. Die offizielle Bekanntgabe sei erst am Mittwoch zu erwarten.

Der Wiedereinstieg soll in zwei Schritten erfolgen. Zunächst soll die zum Deripaska-Imperium gehörende Rasperia Trading Ltd. 17 Prozent (19,38 Millionen Aktien) um rund 373 Mio. Euro zurückkaufen - das sind 19,25 Euro pro Stück. Dienstagmittag notierte die Aktie bei 18,12 Euro, also unter dem vereinbarten Kaufpreis. Für weitere 8 Prozent erhielt der Investor Anfang November eine Optionsverlängerung bis 1. Juli 2014. Derzeit hält der russische Oligarch nur eine Namensaktie.

Deripaska hatte 2007 ein Viertel des Baukonzerns für rund 1,2 Mrd. Euro (42 Euro je Aktie) über die Rasperia Trading erworben.

Im Moment ist der Viertelanteil des russischen Investors noch an die anderen beiden Strabag-Kernaktionäre Hans Peter Haselsteiner und die Raiffeisen/Uniqa-Gruppe verpfändet, da der russische Investor während der Finanz- und Wirtschaftskrise in finanzielle Turbulenzen geraten war. Deripaska hatte für die Strabag-Beteiligung einen Kredit bei der Deutschen Bank mit Strabag-Aktien besichert. Diese Aktien verloren aber während der Krise massiv an Wert und die Bank forderte im Oktober vor zwei Jahren einen Kapitalzuschuss. Das Geld konnte Deripaska nicht nachschießen.

Daraufhin übernahm ein Finanzkonsortium um die damalige RZB den Kredit von der Deutschen Bank. Die Haselsteiner-Gruppe hält derzeit 33,7 Prozent der Anteile an dem Baukonzern, die Raiffeisen/Uniqa-Gruppe 43,3 Prozent. 23 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. (APA)