Klagenfurt - Der Kärntner Hypo-Untersuchungsausschuss soll künftig sein Augenmerk stärker auf die Zeit von dem Verkauf der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) an die BayernLB bis zur Notverstaatlichung richten. Das hat der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Johann Gallo (FPK), am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärt. Die letzte Sitzung dieses Jahres findet am (morgigen) Mittwoch statt. Einer der drei Zeugen, Ex-Vorstand Josef Kircher, hat aus Zeitgründen bereits abgesagt.

Gallo interessieren vor allem die Gründe für die Diskrepanz in der Bewertung der Bank in besagtem Zeitraum von 2007 bis 2009. Er sieht auch keinen Widerspruch zum festgelegten Thema. "Der Landtag hat den Beschluss, den Verkauf der Hypo zu untersuchen, sehr allgemein gefasst", sagte Gallo. Und die Notverstaatlichung sei für ihn eine Veräußerung an die Republik Österreich und gehöre folglich dazu, so der Politiker. Die Zeit davor ist aus seiner Sicht genügend behandelt worden, neue Erkenntnisse seien nicht zu warten. Sein Resümee daraus lautet: "Der Verkauf an die Bayern war für das Land Kärnten ein sehr gutes Geschäft und ist nach menschlichem Ermessen wasserdicht.

Zweite Ebene des Managements

Es sei ohnehin ausgemacht, den Zeitrahmen von 1992 bis zur Verstaatlichung im Jahr 2009 zu untersuchen, sagte der Vorsitzende des U-Ausschusses, der Grün-Abgeordnete Rolf Holub. Es fehlten noch ein paar Vorstände, die man befragen wolle, dann komme die zweite Ebene des Managements dran. Am Mittwoch werden die früheren Vorstände Thomas Morgl und Wolfgang Peter den Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Kircher habe um einen neuen Termin gebeten, so Holub.

Gallo vermutet auch Absprachen zwischen der Justiz und "einzelnen Zeugen" - ähnlich einer Kronzeugenregelung. Namentlich erwähnte er Ex-Vorstand Günter Striedinger, der im U-Ausschuss jede Aussage verweigert hatte. Es wäre interessant zu erfahren, warum Striedingers Kollege, Ex-Vorstand Wolfgang Kulterer, festgenommen worden sei, dieser jedoch nicht. Denn auch in der Verantwortung dieses Hypo-Vorstandes seien viele Entscheidungen gelegen, meinte Gallo. (APA)