Wien - Schwule und Lesben werden in Europa immer noch diskriminiert. Laut einem am Dienstag in Wien veröffentlichten Bericht der europäischen Grundrechteagentur (FRA) werden zahlreiche Homosexuelle Opfer von Gewalt oder werden am Arbeitsplatz oder bei der Wohnungssuche systematisch benachteiligt. Besonders "marginalisiert und stigmatisiert" werden demnach Bi- und Transsexuelle.

Offen schwul oder lesbisch zu leben ist nach dem Bericht insbesondere in Osteuropa schwierig. So hätten etwa Bulgarien, Rumänien und Estland ihre Gesetzgebung gegen gleichgeschlechtliche Paare verschärft. In den Baltenstaaten Lettland und Litauen legten die Behörden den OrganisatorInnen von Homosexuellen-Paraden Steine in den Weg. Erste Fortschritte gab es dagegen in Polen, wo im Juli erstmals ein "Gay-Pride"-Umzug störungsfrei ablaufen konnte.

Unterschiedliche Formen der "Eheschließung"

Die Eheschließung ist Lesben und Schwulen inzwischen in fünf europäischen Ländern erlaubt. Portugal und Schweden schlossen sich kürzlich Belgien, den Niederlanden und Spanien an. Luxemburg und Slowenien dürften in Kürze folgen. In etlichen anderen EU-Staaten, darunter in Österreich und Finnland, gibt es verschiedene Formen der eingetragenen Partnerschaft, die sich jedoch rechtlich von der Ehe unterscheiden. (APA)