Was dem Geregelten so alles entgeht, ist das Thema des einwöchigen Fast-schon-Festivals Scores No2: What escapes im Tanzquartier Wien. "Was entkommt der Maschine des Theaters?", fragt Tim Etchells, die Schlüsselfigur in diesem sogenannten "künstlerisch-theoretischen Parcours zu präzisen Unschärfen im Choreografischen und Performativen". Und was entkommt "der Warenlogik des Kapitalismus", "dem Körper" oder "der Sprache"?

Etchells, bekannt als Mastermind der britischen Theatergruppe Forced Entertainment, bringt in dem Stück The Thrill Of It All (2.+3. 12.) die kapitalismuskritische Frage des Widerstands auf den Punkt. Außerdem gibt Etchells gemeinsam mit einer Gruppe spannender Künstler und Denker einen Workshop.

Mit akustischer Choreografie befasst sich die deutsche Tanzschaffende Lucia Glass in ihrem Stück The Sound Of It (1. 12.). Jürgen Berlakovich lässt sein Publikum dagegen in eine Geräuschperformance eintauchen: Sein Soundsleeper bringt die Peripherien des Sprechens in Aktion (1. 12.).

Weitere Beiträge kommen von Constanze Schellow mit Sara Manente, von Augusto Corrieri, Vlatka Horvat und An Kaler. Kommenden Samstag schließt das sorgfältig kuratierte Format mit einem kleinen Performancemarathon mit unter anderen Etchells, Wendy Houstoun und Adrian Heathfield. (ploe/DER STANDARD, Printausgabe, 1. 12. 2010)