Rom - Trotz heftiger Studentenprotest hat die italienische Regierungskoalition um Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi am Dienstagabend eine umstrittene Universitätsreform verabschiedet. Die Regierungskoalition hatte bei Abstimmungen über einige Artikel der Reform am Dienstag zwei Niederlagen erlitten.

Berlusconi verteidigt Reform

Bei einer Ministerratsitzung am Dienstag verteidigte Premierminister Silvio Berlusconi die Reform, die von den protestierenden Studenten scharf angegriffen wird. Unterrichtsministerin Maria Stella Gelmini erklärte, sie hoffe auch im Senat auf eine breite Mehrheit zur Unterstützung der Reform. Diese sei wichtig, um Italiens veraltetes Universitätssystem zu modernisieren und transparentere Regeln bei dem Auswahlverfahren für Professorenstellen einzuführen.

Gelmini warf den Demonstranten vor, sie würden sich gegen jede Veränderung wehren, um den Status quo beizubehalten. "Wir brauchen eine Universität mit Qualität, die näher an der Arbeitswelt und internationaler ist", sagte die Ministerin. Die Reform soll bis zum 9. Dezember auch vom Senat abgesegnet werden. Senatspräsident Renato Schifani verurteilte die zum Teil gewaltsamen Proteste. (APA)