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Die Totalsperre der Wiener Außenringautobahn (A21) ruft Erinnerungen an das Schneechaos Mitte November 2007 wach. Damals stand eine Fahrzeugkolonne von 5.000 Fahrzeugen auf einer Länge von 21 Kilometern. Zahlreiche Lenker mussten die Nacht in ihren Autos verbringen. Als Folge wurde die Winterausrüstungspflicht beschlossen, die seit Anfang 2008 in Kraft ist.

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Wien - Starker Schneefall hat Österreich am Mittwoch in ein schweres Verkehrschaos gestürzt. Die Räumdienste hatten alle Hände voll zu tun, um die Straßen wieder freizubekommen - oft chancenlos.

Außenring blockiert

Besonders zugespitzt hat sich die Wettersituation im Wienerwald: Eine stundenlange Totalsperre auf der Wiener Außenringautobahn (A21) führte zu Staus. Mehrere Lkw waren im dichten Schneetreiben hängen geblieben und blockierten die Fahrbahn. Die Autobahn musste daher kurz nach 13.00 Uhr auf der ganzen Länge zwischen den Anschlussstellen Vösendorf (A2) und Knoten Steinhäusl (A1) gesperrt werden. Gegen 18.00 Uhr konnte die Sperre wieder aufgehoben werden.

Vor allem im Raum Gießhübl (Bezirk Mödling) waren viele Lastwagen im Schnee stecken geblieben und mussten nach und nach von der Feuerwehr und Abschleppunternehmen abtransportiert werden. Allein die sechs Feuerwehren, die laut Asfinag im Einsatz waren, mussten rund 80 Llw abschleppen.

Erhebliche Staus

Pkw, die zwischen den Lastern ebenfalls vorübergehend auf der A21 festsaßen, wurden so gut es ging an den Fahrzeugen vorbei und vor der Autobahn hinunter gelotst. Laut ÖAMTC hatten gegen 16.00 Uhr alle Autos die A21 verlassen. Durch die Sperre kam es im Süden Wiens am Nachmittag und frühen Abend zu teilweise erheblichen Staus. Betroffen waren u.a. die Südautobahn (A2) ab dem Raum Wiener Neudorf, die Südosttangente (A23) und die Westeinfahrt (A1).

Der VCÖ forderte aufgrund der hängengebliebenen Lkw mehr Kontrollen und höhere Strafen beim Verstoß gegen die Winterausrüstungspflicht. Durch Unfälle bei winterlichen Verhältnissen seien im Vorjahr 38 Menschen gestorben, rund 3.000 verletzt worden.

Unfälle auf A4

Schneefahrbahnen fanden Autofahrer auch in ganz Niederösterreich vor. Probleme und eine vorübergehende Sperre gab es laut ÖAMTC auch auf der Ostautobahn (A4) zwischen Fischamend und Bruck an der Leitha, wo sich auf der rutschigen Fahrbahn Fahrzeuge quer stellten bzw. es zu Unfällen kam. Im Waldviertel - nördlich von Spitz an der Donau - wurden wegen Schneeverwehungen drei Straßen gesperrt. Kettenpflicht für Lkw galt für einige höher gelegene Straßen.

In Oberösterreich mussten etliche Straßen wie die Ausfahrt Aistersheim auf der Innkreis-Autobahn (A8) mussten gesperrt werden.

Im Burgenland ist Mittwoch nachmittag ein 74-jähriger Wiener bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der Mann war mit seinem Pkw zwischen Podersdorf und Weiden am See (Bezirk Neusiedl am See) frontal gegen den Wagen eines Pensionistenpaares aus dem Seewinkel gekracht. Der 71-jährige Lenker wurde bei dem Unfall schwer, seine 66-jährige Frau leicht verletzt. Für den Wiener kam laut Landessicherheitszentrale Burgenland jede Hilfe zu spät. Die winterlichen Fahrbahnverhältnisse sorgten auch in den Bezirken Mattersburg und Eisenstadt für einsatzreiche Stunden bei den Blaulichtorganisationen.

Kettenpflicht

Probleme gab es auch in der Steiermark: Auf den Autobahnen A2 und A9 bremste die Schneeglätte kilometerweit die Lenker, die Räumdienste hatten alle Hände voll zu tun. Auf etlichen höher gelegenen Bergstraßen mussten alle Fahrzeuge Ketten anlegen. Auch im Burgenland waren die Einsatzkräfte im Dauereinsatz. "Die Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, rutschen aus und die, die mit ihrem Auto unterwegs sind, die rutschen damit in den Straßengraben", sagte eine Sprecherin der Landessicherheitszentrale Burgenland zur APA. In Wien mussten etliche öffentliche Verkehrsmittel aufgrund von Schneefahrbahnen umgeleitet werden.

Ruhiger ging es in den Bundesländern Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zu: Es gab zwar Schnee auf den Straßen, doch verursachte die weiße Pracht kein Chaos. (APA)