Innsbruck - Arthrose und Osteoporose kann vorgebeugt werden: Vernünftiger Bewegung und ausgewogener Ernährung verdanken wir funktionierende Gelenke und starke Knochen. Die Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute" beschäftigte sich am Dienstag mit dem Thema „Altersleiden am Bewegungsapparat". Martin Krismer, Vorstand der Universitätsklinik für Orthopädie in Innsbruck, erklärte Ursachen, Entwicklung und Vorbeugung von Gelenkabnutzung und Knochenentkalkung bzw. welche Behandlungsmethoden die Medizin im 20. Jahrhundert anbietet. 

Arthrose vorbeugen

„Menschen werden immer älter. Gleichzeitig mit dem Alter nimmt allerdings auch die Häufigkeit der Arthrose zu", weiß Martin Krismer. Alter gehört ebenso wie Übergewicht und Extremsport zu den Risikofaktoren einer Arthrose. Dieser Abnutzung der Gelenke kann man nur durch ausreichende Bewegung vorbeugen. Regelmäßige Be- und Entlastungen sorgen dafür, dass der Knorpel ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. „Geschieht das nicht, kommt es zum Abbau vom Knorpel, Knochen reiben auf Knochen und das verursacht Schmerzen", erklärt Krismer die Entstehung von Arthrose. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es zu Steifigkeit, bis hin zu starken Bewegungseinschränkungen. 

Die Therapie bei Arthrose ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und reicht von einem veränderten Lebensstil über Physiotherapie und der Einnahme von Schmerzmitteln bis hin zur Operation. Rund 1200 Hüften und 1000 Knie werden jährlich in Tirol operiert, 93 Prozent der Operationen verlaufen reibungslos und ermöglichen den Patienten ein normales und schmerzfreies Leben.

Frauen häufiger von Osteoporose betroffen

Die Knochenentkalkung im fortgeschrittenen Alter betrifft einen großen Teil der Bevölkerung. Besonders häufig leiden Frauen unter Osteoporose. „40 Prozent aller Frauen über 50 Jahren werden von einem Knochenbruch wegen Osteoporose betroffen sein", so Martin Krismer. Das gehäufte Auftreten von Osteoporose beim weiblichen Geschlecht erklärt er folgendermaßen: „Der Körper einer Frau baut im ersten Teil des Zyklus den Knochen auf, indem er viel Knochensalz einlagert. Im zweiten Teil des Zyklus sowie in der Schwangerschaft wird dieses Knochensalz wieder abgegeben, denn der Embryo benötigt viel Knochensalz für seine Entwicklung." Im Alter fehlt der erste knochenaufbauende Teil des Zyklus, daher erfahren Frauen oft einen starken Knochenabbau, da ihr Körper nur mehr einen kleinen Teil der zugeführten Knochensalze aufnehmen kann. Das führt zu Knochenbrüchen, von denen 30 Prozent durch Stürze, 10 Prozent durch Heben schwerer Lasten, fünf Prozent durch Verkehrsunfälle und rund die Hälfte ohne äußere Einwirkungen ausgelöst werden. Vorbeugen kann man der drohenden Osteoporose durch viel Bewegung an der Sonne, Vitamin D, das in Eidotter und Fisch vorkommt und einer ausgewogenen Ernährung mit viel Milch- und Milchprodukten, welche reich an Knochensalzen sind. (red)