Heidelberg - Mehrere Fehlgeburten steigern bei einer Frau die spätere Infarktgefahr um ein Vielfaches. Solche Ereignisse könnten auf ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen hinweisen, mahnen Mediziner des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg.

Die Forscher untersuchten mehr als 11.500 Frauen. Etwa jede vierte von ihnen hatte schon einmal eine Fehlgeburt erlitten. Mindestens ein solches Ereignis ging mit einer 3,5-fach erhöhten Infarktgefahr einher. Wer mehr als drei Fehlgeburten hatte, war sogar um das Neunfache stärker gefährdet.

Allerdings relativierte sich das Risiko, wenn die Forscher andere Einflüsse wie Rauchen, Alkohol oder Übergewicht berücksichtigten. Aber selbst dann war die Infarktwahrscheinlichkeit nach mehr als drei Fehlgeburten noch immer verfünffacht. Mehr als zwei Fehlgeburten gingen dann mit einer vierfachen Gefahr einher.

Ärzte sollten bei solchen Patientinnen besonders auf die Prävention von Herzerkrankungen achten, schrieben die Forscher in der Zeitschrift "Heart". Schwangerschaftsabbrüche waren nicht mit einem erhöhten Infarktrisiko verbunden. (APA)