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Foto: EPA/Fefferberg

Rom - Der italienische Finanzier Roberto Colaninno, Ex-Präsident der Telecom Italia, will die mehrheitliche Kontrolle an dem Motorrollerproduzenten Piaggio übernehmen. Dementsprechende Verhandlungen seien mit den Piaggio-Aktionären bereits im Gange, teilte der Finanzier, Chef der Finanzholding IMMSI. Als Advisor wurde Lehman Brothers beauftragt.

Colaninno bestätigte somit Presseindiskretionen, denen zufolge der Finanzier, der in den vergangenen Monaten vergebens den Einstieg in die krisengeschüttelte Autogruppe Fiat versucht hatte, zu einer Kapitalaufstockung im Wert von 100 Mio. Euro bereit sei. Die Piaggio-Verschuldung gegenüber den Gläubigerbanken, die 600 Mio. Euro beträgt, solle mit Colaninnos Geldspritze eingedämmt werden, hieß es.

2002 war schwieriges Jahr

2002 war für Piaggio ein schwieriges Jahr. Zwar konnte der Konzern seinen Anteil am europäischen Motorrollermarkt um ein Prozent auf 27,5 Prozent aufstocken, der Umsatz sank jedoch von 987 Mio. Euro auf 950 Mio. Euro. Der italienische Motorrollermarkt rechnet für 2003 mit einem erneuten Rückgang von zehn Prozent.

Piaggio steht unter mehrheitlicher Kontrolle des Investmentfonds Morgan Grenfell, dem 80 Prozent der Anteile gehören. Weitere Partner sind der US-Fonds TPG, der eine 8,5-prozentige Beteiligung hält, und die spanische Gruppe Mercapital-Rabasa, die ein Paket von fünf Prozent besitzt.(APA)