Das e606 von NEC - vorerst das einzige UMTS-Mobile, das von Hutchison 3G in Österreich angeboten wird.

Mit viel Selbstvertrauen nimmt die österreichische 3G-Tochter des Hutchison-Whampoa-Konzerns ihren Vollbetrieb auf. "Wir gehen nicht in einen Markt um bloß Mitspieler zu werden", erklärte Berthold Thoma, CEO von Hutchinson 3G Austria am Montag bei der Launch-Pressekonferenz. Das Unternehmen, das unter dem Markennamen 3 antritt, erreiche für den Start eine "Video-Abdeckung" der Ballungsräume Wien (mit Umland), St. Pölten, Linz und Graz, so Thoma.

Partnerschaft mit der Mobilkom

In den kommenden Monaten sollen Innsbruck, das Rheintal sowie Villach folgen. Bis Jahresende will das Unternehmen so ein Abdeckung von 35 Prozent der Bevölkerung erreichen. Gebiete ohne UMTS-Abdeckung werden über GSM-Roaming versorgt. Hier verfügt 3 über eine Partnerschaft mit der Mobilkom Austria. Die weiteren Ballungsräume sollen je nach dem "wirtschaftlichen Erfolg" von 3 ausgebaut werden. Salzburg bleibt bis auf weiteres ein weißer Fleck auf der UMTS-Karte von 3.

"Wir bewegen uns immer weiter ins Mediengeschäft"

Für den Start erreicht das Netz eine Download-Bandbreite von 364 kbps, die Upload-Geschwindigkeit beträgt 64 kbps. Thoma sieht vor allem in der Video-Telefonie sowie im Angebot seiner Mulitmedia-Dienste die Killer-Applikation für UMTS. "Wir bewegen uns immer weiter ins Mediengeschäft", so Thoma, der die Einführung von UMTS mit dem Entstehen eines neuen Mediums gleichsetzt. Punkten will der "3"-Chef mit den 9-Uhr-ZIB-Nachrichten und bewegten Bildern von Sportevents. Zu den Contentlieferanten zählt neben dem ORF, Sport1 und Reuters auch derstandard.at. Musikvideos werden von Universal geliefert.

Wegen der hohen Kosten für Content-Angebote geht er allerdings von einem weiteren Konzentrationsprozess unter den Mobilfunkanbietern aus. Europaweit werden nach Einschätzung von Thoma nur fünf bis sechs Anbieter überleben.

"Hutchison ist immer gezielt in Märkte mit hoher Penetration gegangen"

Dass der Mobilfunkmarkt weitgehend gesättigt ist, stört Thoma dabei nicht. "Hutchison ist immer gezielt in Märkte mit hoher Penetration gegangen", erklärte der Chef von 3. Bis zum Jahresende erwartet sich Thoma, dass die Kundenzahl von 3 "im hohen zweistelligen Tausender-Bereich liegen wird." Die Kunden will Thoma dazu von den anderen Netzbetreibern abwerben. Umsatzerwartung für dieses Jahr hat der CEO allerdings nicht genannt. Ein positives EBIT wird für den Zeitraum von 2005 bis 2007 angestrebt.

Das e606 des japanischen Herstellers NEC

Zurzeit bietet 3 seinen Kunden nur ein Video-Telefon, das e660, vom japanischen Hersteller NEC für 576 Euro an – zwei UMTS-Geräte kosten 899 Euro.

Ein weiteres Modell vom selben Anbieter wird voraussichtlich noch im Mai folgen. Als zweiter Anbieter soll Motorola ab Jahresmitte Handys für Video-Telefonie an den Mobilfunkanbieter liefern.

Zwei Tarifpakete stehen zur Wahl, der Einstieg in die Videotelefonie beginnt ab einem Pauschalpreis von 39 Euro. (pte/APA/red)