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Foto: apa/epa/ren

Rom - Immer wieder wird davon gesprochen, dass die SARS-Coronaviren aus dem Tierreich auf den Menschen "übergesprungen" sein könnten. Für in der Landwirtschaft genutzte Tiere ist dies jedoch laut dem Tiergesundheitsreferenten der Welternährungsorganisation (FAO), Peter Roeder, eher unwahrscheinlich.

"Derzeit gibt es keinen Hinweis für einen Ursprung von SARS aus Nutztieren (Rinder, Schweine, Geflügel etc., Anm.). Die Herkunft ist noch ein Rätsel. Nimmt man an, dass SARS durch jenes neue Coronavirus verursacht wird, mit dem man es in Verbindung bringt, so zeigte der 'genetische Fingerprint', dass es sehr unterschiedlich zu allen bisher bekannten menschlichen oder im Tierreich vorkommenden Coronaviren ist", erklärte Roeder am Montag in einer Aussendung der FAO in Rom.

Massentierhaltung

Es gäbe auch keinen Hinweis darauf, dass Massentierhaltung zur Entstehung von SARS beigetragen habe: "Intuitiv würde man natürlich daran denken. Aber da es keinen Beweis für den Ursprung aus Nutztieren gibt, kann man auch die Massentierhaltung nicht dafür verantwortlich machen. Die hohe Bevölkerungsdichte in Südchina könnte genau so ein wichtiger Faktor in der Entstehung der Krankheit sein." Nachhaltige Viehwirtschaft würde sicher die Tiergesundheit stützen, doch bei SARS spiele das offenbar keine Rolle.

Keine Hinweise auf Verbreitung durch Agrarprodukte

Schließlich gäbe es keine Hinweise auf eine Weiterverbreitung der Erreger durch Agrarprodukte. Roeder: "Die Coronaviren, zu denen die SARS-Verursacher zählen, scheinen außerhalb von Tieren sehr 'fragil' zu sein und nur kurze Zeit, vielleicht einige Stunden, zu überleben. (...) Es gibt auch keine Hinweise, dass der Handel mit lebenden Tieren eine Rolle bei der regionalen oder globalen Verbreitung gespielt hat. Alle Hinweise deuten darauf hin, dass es sich um einen Krankheitserreger des Menschen handelt, der durch Tröpfcheninfektion übertragen wird." (APA)