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Maskierte Hamas-Mitglieder während einer Beerdigung in Gaza (Archivbild vom Februar 2003)

Foto: REUTERS/Ahmed Jadallah
Jerusalem/Ramallah - Die Entwaffnung militanter palästinensischer Gruppen wird zur ersten Belastungsprobe für den angestrebten neuen Friedensprozesses im Nahen Osten. Die palästinensische Regierung von Ministerpräsident Mahmud Abbas (Abu Mazen) will die Extremisten zunächst zur Abgabe ihrer Waffen "überreden", wie Parlamentspräsident Ahmed Korei (Abu Ala) am Montag sagte. Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon erklärte dagegen, er werde alles andere als ein hartes Durchgreifen nicht akzeptieren: "Wenn es um den Terror geht, können wir keine Kompromisse machen."

Die radikale Hamas hat Abbas vor allen Versuchen gewarnt, die militanten Gruppen zu entwaffnen. "Wir werden jede Hand abschneiden, die versucht, uns unsere Waffen abzunehmen", erklärte der bewaffnete Flügel der Hamas, die "Brigaden Ezzedin-el-Kassam". Abbas hatte in seiner Antrittsrede am vergangenen Dienstag ein Ende der Gewalt gegen israelische Zivilisten gefordert und die Entwaffnung der radikalen Gruppen im Sinne einer "Demilitarisierung der Intifada" in Aussicht gestellt.

US-Druck

Der US-Nahost-Sondergesandte William Burns machte am Montag Druck auf beide Seiten. Sowohl die Israelis als auch die Palästinenser müssten sich zum sofortigen Gewaltverzicht und zur raschen Umsetzung des internationalen Fahrplans bekennen, sagte Burns. Sonst seien keine Fortschritte "in Richtung der Zwei-Staaten-Vision" möglich.

Sharon kündigte seinerseits die Fortführung der Militärschläge an: "Zu unserem Bedauern haben wir beim Kampf gegen den Terror noch keine Erfolge von palästinensischer Seite gesehen," sagte der Premier. (APA/AP)