London - Das Überschallflugzeug Concorde soll nach dem Willen von Virgin-Chef Sir Richard Branson mit Zweiter Klasse weiterfliegen. Branson schlug eine Allianz seines Unternehmens mit Britisch Airways und der französischen Fluggesellschaft Air France vor, um die Concorde auch nach 30 Jahren in der Luft zu halten.
In London stellte Branson am Montag seine Pläne für die Zukunft des superschnellen und superteuren Jets vor, dessen Betrieb aus Kostengründen eingestellt werden soll. Er hoffe auf ein Gespräch mit der britischen Industrieministerin Patricia Hewitt in den kommenden Tagen, in dem er um ein Eingreifen der britischen Regierung bitten wolle, damit das prestigeträchtige Flugzeug nicht an Museen verkauft werde, sagte der Virgin-Chef. "Wir würden eher eine Zweite-Klasse- Concorde als eine Erste-Klasse-Concorde haben, damit das Flugzeug ständig voll besetzt ist", sagte Branson.
Die Ministerin zeigte sich in einer ersten Reaktion "sehr interessiert" an Gesprächen über das Thema. "Die Concorde ist ein bedeutender Botschafter für Großbritannien und sollte in der Luft bleiben statt verkauft zu werden", sagte Branson.
Aus Kostengründen wollen British Airways und Air France ihre Flüge mit den Überschallmaschinen spätestens zum 1. November einstellen. Beim Absturz einer Concorde der Air France waren im Juli 2000 bei Paris 113 Menschen ums Leben gekommen, davon 97 Deutsche. BA und Air France hatten ihren Concorde-Verkehr daraufhin vorübergehend eingestellt und die 30 Jahre alten Maschinen mit Millionenaufwand überholt. Doch das Interesse an den Concorde-Flügen erreichte danach nie mehr das alte Niveau. (APA/dpa)