Grasbrunn - Beim bayerischen Softwareunternehmen Ixos ist der erste Betrugsfall im neuen Technologieindex TecDax der Frankfurter Börse aufgedeckt worden. Ein Vertriebsmitarbeiter in Belgien habe sechs Kundenaufträge gefälscht, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2001/2002 sowie die ersten beiden Geschäftsquartale 2002/03 müssten daher korrigiert werden, weil zuviel Umsatz und Gewinn gebucht worden sei.

"Einzelfall"

Nach Aussage von Firmenchef Robert Hoog handelt es sich um einen Einzelfall. Er räumte aber ein, dass Ixos schon einige Zeit informiert gewesen sei. Da der gefälschte Schaden allerdings gering sei, habe man sich zunächst gegen eine Veröffentlichung entscheiden. Ixos rutschte zudem wegen Währungseffekten und Akquisitionskosten in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2002/03 in die roten Zahlen.

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Die Ixos-Aktien verloren zu Handelsbeginn zeitweilig 21 Prozent an Wert. Im weiteren Sitzungsverlauf erholten sich die Titel aber wieder. Am frühen Nachmittag lagen die Papiere knapp sieben Prozent im Minus bei rund vier Euro. Während Aktionärsvertreter von einem Schlag für das neue Segment sprachen, betonten Marktteilnehmer, der Fall sei nicht mit den Skandalen des früheren Neuen Marktes vergleichen.

Reminiszenz an Skandalreigen am Neuen Markt

Ixos war früher am Neuen Markt notiert, den die Deutsche Börse nach zahlreichen Skandalen aufgelöst hat. Mehrere frühere Firmenchefs wie Comroad-Gründer Bodo Schnabel oder die ehemaligen EM.TV-Chefs Thomas und Florian Haffa wurden wegen falscher Unternehmenszahlen verurteilt. (APA/Reuters)