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Foto: Archiv/derstandard.at

"Format"-Relaunch? Schafft Wolfgang Fellner in drei Tagen. Zumindest wird ihm dieser Sager in einem Gespräch mit Niki Lauda zugeschrieben. Ob er ihn losließ, war Dienstag nicht zu erfahren: Weiter war der Herausgeber der News-Gruppe unerreichbar. Das verbindet ihn mit Rudi Klausnitzer, Vorsitzender der News-Führung.

Rasch handeln will Fellner offenbar: Im Juni wird umformatiert, hörte die Belegschaft Montagabend von ihren Chefs Helmut Langsner und Andreas Weber, Fellner fehlte, berichten Teilnehmer der Versammlung.

Genannt wurde dort ein Team, das "Format" umbauen soll: Fellner, Herausgeber Langsner, Chefredakteur Weber (der gar seinen Rücktritt angeboten haben will) und - Wolfgang Maier. Zur Überraschung mancher, soll doch aus dem Nachrichten- ein Wirtschaftstitel nach dem Muster des 14-tägig erscheinenden, für Listen und Rankings bekannten US-Magazins "Forbes" werden. Maier ist Herausgeber von "tv-media" und "e-media", war bei "Wiener", "Playboy", "Tango" in Deutschland.

"How to spend it"

Mit "e-media", Magazin für Elektronikgimmicks, dürfte er prädestiniert sein für den letzten der drei geplanten Heftteile: Der läuft unter "how to spend it", berichten Teilnehmer der Sitzung. Davor kommen ein Politikressort, das die bisherige Außenpolitik schluckt und ein Ressort Wirtschaft. Gesellschaft und Wissenschaft werden gestrichen, Kultur offenbar weiter in Richtung Konsum-, Lifestyle und Serviceressort eingedampft.

Um ein neues Layout soll sich Christian Satek kümmern, lange Jahre Kreativdirektor von Lowe GGK für Palmers und Römerquelle. Zu Jahresbeginn schied Satek kurzfristig und im Unfrieden von seinem bisherigen Arbeitgeber und ist wie berichtet dabei, eine eigene Werbeagentur zu gründen.

Trennungen wird es auch bei "Format" geben: Den Relaunch begleiten Kündigungen, hieß es, ihr Umfang wurde nicht präzisiert.

In Deutschland scheiterte der Burda-Verlag 1995 mit einem monatlichen "Forbes"-Lizenzableger. "Format" neu muss sich bis Jahresende bewähren, meinen Insider. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe vom 7.5.2003)