Mailand - Ein mutmaßlicher islamischer Extremist ist unter dem Verdacht der Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung in Italien festgenommen worden. Der 38-jährige Tunesier Noureddine Drissi alias Abu Ali sei vor den Augen seiner schwangeren Frau und seiner drei Kinder am Bahnhof von Mailand festgenommen worden, als er eine Fahrkarte nach Cremona kaufen wollte, teilte die Justiz am Dienstag mit. In der lombardischen Stadt hatte Drissi die Bibliothek einer Moschee geleitet.

Die italienischen Behörden werfen dem Tunesier vor, dort Gläubige für die Teilnahme an Trainingslagern der islamischen Extremisten-Gruppe Ansar el Islam gewonnen zu haben. Der im nordirakischen Kurdengebiet ansässigen Gruppe werden Kontakte zum Terrornetzwerk El Kaida nachgesagt.

Drissi soll Ende Dezember nach Kumal gereist sein. Er und seine Familie waren am Montagmorgen vor der Festnahme aus Teheran angereist. Sie konnten gültige Pässe und im Iran ausgestellte Visa für Italien vorweisen. Drissi bestritt in einem ersten Verhör, im Irak gewesen zu sein und beteuerte, er habe sich nur im Iran aufgehalten. Im Rahmen von Ermittlungen gegen Terrorzellen hatte die Mailänder Justiz Anfang vergangenen Monats Haftbefehl gegen Drissi ausgestellt. Anfang April waren in Mailand sechs mutmaßliche islamische Extremisten festgenommen worden, unter ihnen auch der tunesische Imam der Moschee von Cremona. (APA/AFP)