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Gegen die "amerikanische Invasion" in Afghanistan: Staatsbedienstete demonstrierten in Kabul

Foto: REUTERS/AHMAD MASOOD

Kabul - In Afghanistans Hauptstadt Kabul ist es am Dienstag erstmals seit dem Sturz des radikal-islamischen Taliban-Regimes vor eineinhalb Jahren zu einer antiamerikanischen Demonstration gekommen. Etwa 300 Personen, darunter Studenten und Staatsbedienstete, protestierten gegen die Verschlechterung der Sicherheitslage in Kabul, den aus ihrer Sicht zu langsamen Wiederaufbau des Landes und Verzögerungen bei der Auszahlung staatlicher Gehälter. Einige Demonstranten forderten den Abzug der US-geführten Streitkräfte und sprachen von einer "amerikanischen Invasion".

Mangelnde Sicherheit

"Wir wollen eine Herrschaft des Islam. Wir wollen Sicherheit. Wir haben dies von ihnen (den US-geführten Streitkräften) nicht bekommen, und wir wollen, dass sie gehen", rief ein Anführer der Demonstranten. Seit dem Ende der Taliban-Regierung habe sich kaum etwas geändert, sagte der afghanische Philosoph Sedik Afghan, der die Veranstaltung organisiert hatte.

Anders als im Irak hatte es in Afghanistan nach dem Sturz der vorherigen Regierung bisher keine solche Demonstration gegeben. Im Irak, dessen Regierung US-geführte Streitkräfte im vergangenen Monat gestürzt hatten, haben Demonstranten in mehreren Städten wiederholt den Abzug der Besatzer gefordert und gegen die mangelnde Sicherheit protestiert. (APA/Reuters)