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Foto: AP

Es kracht an allen Ecken und Enden rund um Java und vor allem dessen Open-Source-Bestrebungen - das ist ein Eindruck der sich in den letzten Monaten geradezu aufdrängt. Neuester Höhepunkt in der Reihe der offen ausgetragenen Streitigkeiten: Die Apache Foundation hat ihren Rückzug aus dem Exekutivkomitee des Java Community Process (JCP) bekannt gegeben.

TCK

Damit zieht man die Konsequenz aus jahrelang schwelenden Streitigkeiten rund um die Test Compatibility Kits (TCK) für Java. Der konkrete Anlass ist, dass sich Oracle seine restriktive Haltung aktuell auch für Java 7 und 8 absegnen hat lassen, lediglich Google, Apache und der unabhängige Experte Tim Peierls hatten hier dagegen gestimmt. Peierls hatte seinen Rückzug bereits kurz nach der Abstimmung bekannt gegeben.

Abhängigkeiten

Mit Kritik sehen sich insofern auch die anderen vertretenen Unternehmen konfrontiert, die zwar ebenfalls Kritik an Oracles Vorgangsweise geäußert haben, schlussendlich dann aber doch dafür gestimmt haben, darunter etwa IBM, SAP und Red Hat. Bei Apache sieht man eine vertragliche Abhängigkeit der Unternehmen, wodurch das gesamte Komitee auf die Rolle des Abnickens von Oracle-Vorschlägen reduziert wird - und somit eine Teilnahme keinen Sinn mehr mache.

Hintergrund

Erst die TCKs erlauben die offizielle Zertifizierung einer Java-Implementierung, die Verweigerung der vollständigen Herausgabe führt dazu, dass das unter dem Dach der Apache Foundation entwickelte Harmony-Projekt diese bislang nicht erreichen kann. Seit Jahren wird Sun - und jetzt Oracle - vorgeworfen, damit direkt gegen Open-Source-Prinzipien zu verstoßen und die Offenheit von Java zu einer Farce zu machen. (red, derStandard.at, 10.12.10)

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