Die Eigenart von Mosers Illustrationen sorgt für hohen Wiedererkennungswert.

Foto: moser/residenz

Ein Kleinbüchlein von ihm findet sich wahrscheinlich - oder hoffentlich - in jedem Kinderzimmer. Erwin Moser ist eine fixe Größe im Miniformat. Im Vergleich dazu ist der im Residenz-Verlag erschienene Band ein schwerer, riesiger Klotz.

"Das große Buch von Koko und Kiri", heißt das Bilderbuch mit vier langen Geschichten des Großmeisters. In der ersten bekommt Koko, der "Bär mit der krummen Nase", von einem Geier einen roten Regenschirm hingeworfen, der sich dann als eine Art Zauberschirm entpuppt. Beim ersten Aufspannen fällt Wasser aus ihm, er leuchtet und wärmt, und Koko kann mit ihm sogar fliegen. Fantastische Geschichten, in Wort und Bild auf das Wesentliche reduziert, zeichnen Mosers Erzählungen aus.

Die Eigenart seiner Illustrationen sorgt für hohen Wiedererkennungswert: selbst Jahre später noch - quasi im Selbsttest bewiesen. Kinderbuchautor Heinz Janisch schreibt das Nachwort im Buch. Er selbst, schreibt Janisch, habe einmal mit Kindern eine "Landkarte der glücklichen Orte" gezeichnet: die Pizzeria, das Baumhaus oder beispielsweise der Fußballplatz.

Ein achtjähriges Mädchen hatte ein Sofa mit einem daneben positionierten Bücherstapel gezeichnet. Sie lag auf dem Sofa, ein Buch in der Hand. Darunter stand dann geschrieben, erinnert sich Janisch: "Mein Glück ist Erwin Moser." Das kann man verstehen. (Peter Mayr/Der Standard/Print-Ausgabe 11./12.12.2010)