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Grasser: "Die Pensionsreform ist in Wahrheit sozial gerecht, ausgewogen und fair"

Foto: APA/Barbara Gindl

Wien - Der von der FPÖ ins ÖVP-Regierungsteam gewechselte Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat die Streiks gegen die von der Koalition geplante Pensionsreform als "Wertvernichtung" kritisiert. Die Pensionsreform sei in Wahrheit "sozial gerecht, ausgewogen und fair", meinte Grasser Dienstag abend in der Fernsehsendung "Report" des ORF. Jedenfalls "wackelt diese Regierung nicht, wir erfreuen uns bester Gesundheit".

Neue Haider-Attacke

Ebenfalls im "Report" hatte Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider (F) Grasser neuerlich kritisiert. "Ich glaube, jemand der beliebig für jeden tätig sein kann, dem es kein Problem macht, heute in der FPÖ tätig zu sein, morgen für den multinationalen Konzern Stronach zu spielen oder übermorgen für einen Bundeskanzler einer konservativen Partei den Finanzminister zu spielen, diese Art Beliebigkeit ist vielen Menschen, die Anstand und Gesinnung haben, etwas Fremdes". FPÖ-Generalsekretärin Magda Bleckmann wiederum meinte, Grasser müsse "lernen, mit der FPÖ normal zu koordinieren und nicht einfach etwas vorlegen". Auf die Frage, was für den Finanzminister wichtig sei, sagte Bleckmann: "Für ihn ist Karl-Heinz Grasser wichtig".

Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina (S) sagte, Grasser sei von dem abhängig, was Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) gerade einfalle oder nicht. Und der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) vermisst bei Grasser die Aufmerksamkeit für die Dynamik der Aufgaben von Bund und Ländern. "In der Grundeinstellung neigt er sehr stark zum schnelle zentralistischen Reflex, das ist schon mein Eindruck", meinte Sausgruber.

Grasser zeigte sich von den Aussagen Haiders nicht gerade angetan. "Es tut natürlich weh, wenn man solche Dinge ausgerichtet bekommt". Das letzte Mal habe er mit Haider vor einigen Monaten geredet.

Steuerreform "verleiht Österreich Flügel"

Auf die Frage, warum die Regierung mit den Eurofightern die teuersten Abfangjäger kaufen wolle, sagte der Finanzminister, man dürfe die Themen nicht gegeneinander aufwiegen. Die Budgets für 2003 und 2004, die er morgen im Parlament vorlegen werde, würden eine Steuerreform beinhalten, die "Österreich Flügel verleihen wird" und "am Ende wird es mehr Arbeitsplätze und Wohlstand geben". (APA)