Washington - Eine Tochter-Firma des US-Energiekonzerns Halliburton, der bis vor drei Jahren von Vizepräsident Dick Cheney geführt wurde, ist von der Armee mit der Ölförderung und dem Vertrieb von Ölprodukten im Irak beauftragt worden. Das habe die Armee auf Anfrage bestätigt, sagte der demokratische US-Abgeordnete Henry Waxman am Dienstag. Der Vertrag sei damit wesentlich umfassender als von der Armee zunächst dargestellt. Das Pentagon hatte im März mitgeteilt, die Halliburton-Tochter Kellogg, Brown and Root (KBR) sei mit dem Löschen brennender Ölquellen beauftragt worden. Die Übernahme der Ölförderung durch eine US-Firma stehe im Widerspruch zu den wiederholten Beteuerungen der Regierung, das irakische Öl gehöre dem irakischen Volk, sagte der Abgeordnete.

Waxman hatte zuvor bereits kritisiert, Halliburton habe trotz des von Washington verhängten Embargos seit den 80er Jahren mit dem Iran, dem Irak und Libyen Geschäfte gemacht. Die Beziehungen seien "zwischen 1995 und 2000 fortgesetzt worden, als Cheney das Unternehmen führte" und dauerten "offenbar heute noch an", schrieb der Politiker in einem Brief an US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. (APA/AFP)