Berlin/Dresden - Unter dem Eindruck des heftigen Richtungsstreits innerhalb der deutschen PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus) hat der frühere Parteivorsitzende Lothar Bisky eine neuerliche Kandidatur für den Parteivorsitz nicht ausgeschlossen. Demgegenüber hat Biskys Vorgänger Gregor Gysi die Übernahme eines Parteiamtes zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt, wie er dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwoch-Ausgabe) sagte. Er schloss dagegen eine Bewerbung bei der deutschen Bundestagswahl 2006 nicht aus.

Die PDS-Abgeordnete Petra Pau sieht die Existenz der Partei bedroht. Auf dem kommenden Parteitag müsse eine Lösung gefunden werden, sagte sie am Mittwoch im Deutschlandradio Berlin. Entscheidend sei nicht nur die Person des Parteivorsitzenden, sondern des gesamten Vorstands: Seit dem Parteitag in Gera im vergangenen Herbst sei die Partei politikunfähig. PDS-Vizeparteichef Peter Porsch forderte die amtierende Parteichefin Gabi Zimmer auf, mit einer eigenen Mannschaft für einen neuen Vorstand beim geplanten Sonderparteitag anzutreten.

"Wenn Gabi Zimmer von vornherein keinen Personalvorschlag hat, soll sie lieber die Finger vom Vorsitz lassen", wird Porsch in der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung" zitiert. Die Partei dürfe sich nicht wie in Gera "in die Unverbindlichkeit und Zufälligkeit der Kräfte begeben". Zudem müsse der Stellenwert der Länder gegenüber den Parteiflügeln im Bundesvorstand gestärkt werden. (APA/AP)