Der Internet-Anbieter inode bietet als erstes heimisches Unternehmen Internet-Telefonie über die herkömmliche Telefonanlage an. Ab 12. Mai sollen 100 inode-Privatkunden den Dienst testen. Preise für den kommerziellen Betrieb stehen noch nicht fest, sie sollen sich aber an den bisherigen inode-Telefontarifen orientieren, so Geschäftsführer Michael Gredenberg heute, Mittwoch, vor Journalisten. Die Grundgebühr werde unter 10 Euro betragen, Gespräche im inode-Netz bleiben demnach wie bisher kostenlos.

Angebot gilt nur in den entbündelten Gebieten

Das Angebot richtet sich jedoch nur an Konsumenten in den sogenannten "entbündelten" Gebieten, sprich wo inode über eine eigene Leitung bis hin zum Endkunden verfügt (im Regelfall befindet sich die "letzte Meile" im Besitz der Telekom Austria). Entbündelt seien derzeit rund 50 Prozent Wiens sowie komplett Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Villach, Wels, Dornbirn, Baden, Leibnitz und Weiz, so Gredenberg, für den die "Internet-Telefonie dort beginnt, wo herkömmliche Telefonie endet."

"Voice over IP"

Für "Voice over IP" (VoIP), so der Fachausdruck für die Internettelefonie, benötigt der Kunde lediglich einen von inode zur Verfügung gestellten Adapter des US-Internetkonzerns Cisco und seine bisherige Telefonanlage. Die Telefonnummer muss neu vergeben werden, entspricht aber den bisher bekannten Nummern und auch die Vorwahl bleibt gleich. Die Vorteile laut inode liegen in den geringeren Investitionskosten, da Sprach- und Datenverkehr nur über eine Leitung laufen. Außerdem möglich: Bildtelefonie, Konferenzschaltungen und Funknetzanbindungen.

"Ein schöner Erfolg"

inode wurde 1996 gegründet und hat nach Eigenangaben derzeit 23.000 Kunden, wovon 5.000 Breitband-Internet über entbündelte Leitungen nutzen. Bis Jahresende sollen dies 9.000 sein. Würde ein Drittel davon Internet-Telefonie nutzen, wäre das laut Unternehmen "ein schöner Erfolg". 2002 habe inode 11,5 Mio. Euro umgesetzt und einen Gewinn vor Steuern von 1,5 Mio. Euro erzielt. Für 2003 ist ein Umsatz von 18 Mio. Euro geplant, so Gredenberg.(APA)