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Erfolgreicher Start von Baikonur- Probleme traten erst danach auf.

Foto: NASA, Carla Cioffi/AP/dapd

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An Bord der Sojus (von oben nach unten): Paolo Nespoli, Catherine Coleman und Dmitri Kondratjew.

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Moskau - Einen Tag vor der Ankunft der neuen Besatzung auf der Internationalen Raumstation hat das Flugleitzentrum über Stunden hinweg keinen Kontakt zur ISS gehabt. Auch die Position der am Mittwoch gestarteten Sojus-Kapsel mit drei Raumfahrern an Bord war wegen eines technischen Fehlers lange Zeit unbekannt. "Die Besatzung war nicht gefährdet und ist nicht gefährdet", sagte ein Sprecher der Flugzentrale nahe Moskau nach Angaben der Agentur Interfax. Die Sojus dockte am Freitag an der ISS an.

Erst die Kollegen der US-Weltraumbehörde NASA hätten die Raumschiffe mit Hilfe des GPS-Navigationssystems geortet, hieß es. Vermutlich sei eines der hochempfindlichen fiberoptischen Systeme beschädigt worden, die das Leitzentrum mit den Daten der Messstationen beliefern. Solche Kontaktprobleme träten ab und zu auf, sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter. In der Regel dauerten die Aussetzer jedoch nur kurze Zeit.

Immer wieder kam es in letzter Zeit zu kleineren technischen Pannen im All. So gab es häufiger Probleme beim An- oder Abdocken. Erst vor kurzem stürzte eine russische Proton-Rakete mit drei teuren Satelliten in den Pazifik - sie hatte versehentlich zu viel Treibstoff an Bord. Auch US-Raumschiffe geraten oft in Schwierigkeiten: So ist man es bei Shuttle-Starts schon gewohnt, dass sie immer wieder um Tage, Wochen und schlimmstenfalls Monate verschoben werden.

Die europäische Mission

US-Astronautin Catherine Coleman, der Kosmonaut Dmitri Kondratjew und ESA-Raumfahrer Paolo Nespoli aus Italien waren am Mittwochabend mit der Sojus vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan abgeflogen. Sie sollen fünf Monate lang auf der ISS in rund 350 Kilometern Höhe arbeiten. Dort halten derzeit die beiden Russen Alexander Kaleri und Oleg Skripotschka sowie der NASA-Astronaut Scott Kelly Wache, die im März zur Erde zurückkehren.

"Nespolis Mission MagISStra" ist der dritte europäische Langzeitflug zur ISS, wie ein Sprecher der European Space Agency (ESA) zuvor erklärt hatte. Der ESA-Raumfahrer werde das zweite europäische Versorgungsfahrzeug ATV-2 in Empfang nehmen und die Forschungskapazitäten von Europas Columbus-Labor für ein umfassendes Programm an wissenschaftlichen Experimenten nutzen.

Kosmonaut Kondratjew kündigte an, sich im All mit Karate in Form halten zu wollen. "Keine Ahnung, ob mir das in der Schwerelosigkeit gelingt, aber ich versuche es", sagte er vor dem Start. (APA/red)