Hamburg - Die Erforschung der Leber soll Medizinern zu einem Impfstoff gegen Multiple Sklerose verhelfen. "Wir wollen die besonderen immunologischen Bedingungen in der Leber nutzen, um spezielle schützende Immunzellen zu erzeugen", sagt Stefan Lüth vom Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). "Solche regulatorischen T-Zellen könnten auch den Ausbruch von Autoimmun-Krankheiten wie der Multiplen Sklerose verhindern."

In der Leber werden mögliche Auslöser von Krankheiten stärker kontrolliert als in anderen Organen. Zudem erzeugt die Leber mit den regulatorischen T-Zellen genau jene Immunzellen, die Reaktionen der Körperabwehr unterdrücken. Die Forscher wollen nun körpereigene Stoffe in die Leber einbringen, die die Produktion regulatorischer T-Zellen anregen. Ziel ist es nach Angaben des Klinikums sowohl eine Impfung als auch eine Immuntherapie gegen Multiple Sklerose. (APA)