St. Pölten - Ein "deutliches" Ja zu dem vom Hauptverband der Sozialversicherungen angestrebten - und von der Ärztekammer kritisierten - "Masterplan Gesundheit" kommt von den österreichischen Patientenanwälten. Bei ihrer jährlichen Tagung bekannten sich die Patientenvertreter in der Vorwoche in Salzburg zu den grundlegenden Zielen des Papiers, forderten aber weitere Gespräche, teilte der niederösterreichische Patientenanwalt und Sprecher Gerald Bachinger mit.

Viele Anregungen der Patientenanwälte seien enthalten. "Besonders begrüßen wir den ganzheitlichen und umfassenden Ansatz, der dem Konzept zugrunde liegt", betonte Bachinger in einer Aussendung am Dienstag. Nun müssten den Worten Taten folgen und der Masterplan konkretisiert werden. Die Patientenanwälte seien bereit und als legitimierte Patientenvertreter auch verpflichtet, am Diskussionsprozess aktiv und kreativ gestaltend teilzunehmen.

ELGA und der e-Medikation

Zentrale Bedeutung hat für die Patientenanwälte die Entwicklung von Gesundheitszielen auf Bundesebene, die rasche Einführung der elektronischen Gesundheitsakte ELGA und der e-Medikation sowie die Schaffung neuer Versorgungsstrukturen, bei der das Modell der "integrierten Versorgung" eine wichtige Rolle spielt. Im Behandlungsbereich müsse die Eigenverantwortlichkeit des Patienten durch "Empowerment" gestärkt werden. Wichtig sei auch ein vielfältigeres Angebot an Disease Management Programmen auf Grundlage evidenzbasierter Medizin.

"Gerade im Lichte jüngster Ereignisse rund um Behandlungsfehler drängen wir massiv auf eine Stärkung der Patientensicherheit", so Bachinger. "Dazu ist die umfassende Einführung von Risikomanagement-Systemen und Instrumenten zur Qualitätsmessung und -transparenz, besonders auch im niedergelassenen Bereich, nötig. Damit geht natürlich einher, dass die Zuständigkeit aller Patientenanwaltschaften auf den niedergelassenen Bereich der Ärzte ausgedehnt wird." (APA)