Wien - Anfang Oktober erhob Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen, schwere Vorwürfe gegen Mak-Chef Peter Noever und richtete daraufhin eine parlamentarische Anfrage an Kulturministerin Claudia Schmied. Die Antwort liegt nun vor: Schmied bestätigt, dass von 2006 bis 2009 die Geburtstagsfeste von Noevers Mutter im Mak stattfand. Man verrechnete keine Miete. Für Vor- und Nachbereitungsarbeiten wurden Mak-Mitarbeiter herangezogen. Während der Feiern waren jeweils zwei Mitarbeiter im Einsatz; dabei fielen 12 bis 14 Überstunden an.

Noever behauptete, dass "dem Haus keine zusätzlichen Aufwendungen oder Kosten entstanden" seien. Dies dürfte nicht ganz stimmen: Schmied beauftragte den Vorsitzenden des Kuratoriums, Erste-Bank-Chef Andreas Treichl, mit der Einleitung von Maßnahmen, "um eine korrekte Nachverrechnung aller in der Vergangenheit nicht dem Unternehmenszweck des Mak dienenden Aufwendungen und entsprechende Refundierungen durch Direktor Peter Noever zu veranlassen".

Als "dreist" bezeichnet Zinggl, dass die Geburtstagsgäste in zwei Jahren in die Besucherstatistik aufgenommen wurden. Schmied bestätigte zudem, dass man auch die Besucher von Fremdveranstaltungen zählte. 2009 waren es 63.230 Personen. Das Museum hatte daher nicht 183.520 Besucher, wie von Noever angegeben, sondern nur 120.290. Und das Show-Car, ein Pick-up-Truck, benötigt 31 Liter auf 100 Kilometer. Noever nimmt "fallweise" ein Limousinen-Service in Anspruch. Laut Zinggl 14 -mal allein im Mai 2010. Er fordert nun eine Prüfung durch den Rechnungshof.

Peter Noever ließ ausrichten, nicht Stellung nehmen zu wollen. (Thomas Trenkler/ DER STANDARD, Printausgabe, 23.12.2010)