Wien - Austrian Aerospace hat für MetOp, Europas ersten Klimaforschungs- und Wettersatellit in einer niedrigen Umlaufbahn, digitale Signalprozessorsysteme für mehrere Instrumente entwickelt und geliefert. Der erste von drei MetOp-Satelliten soll im Juli 2005 starten, die anderen zwei folgen in einem Zeitraum von zehn Jahren. Die von den verschiedenen Sensoren empfangenen Messdaten werden mit neuartigen Prozessoren bereits an Bord des Satelliten vorverarbeitet, um den Datentransfer zur Erde bewältigen zu können, teilte die Weltraumtechnik-Firma am Mittwoch in einer Aussendung mit.

MetOp soll in 800 bis 850 Kilometern Höhe die Erde auf einer polaren Umlaufbahn umrunden. Die drei Satelliten bilden das Weltraumsegment des "EUMETSAT Polar System (EPS)" der europäischen Wettersatellitenorganisation EUMETSAT. Die Entwicklung und der Bau der Satelliten werden in Kooperation mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA durchgeführt.

IASI

Eines der wesentlichsten Instrumente von MetOp ist IASI (Infrared Atmospheric Sounding Interferometer), ein Infrarot-Spektrometer, für das Austrian Aerospace kürzlich ein Datenverarbeitungs-Subsystem fertiggestellt hat. Durch Messung der spektralen Verteilung der von der Erde abgegebenen Infrarot-Strahlung ermittelt das Instrument hochgenaue vertikale Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile der Atmosphäre mit globaler Abdeckung und misst die Temperatur der Erdoberfläche. Diese Daten sind sowohl für die Meteorologie als auch für die Atmosphärenforschung von großer Bedeutung. Die von IASI gewonnenen Daten sollen auch wesentlich zur Beobachtung der Ozonschichtveränderungen beitragen.

Das elektronische Herzstück des Instruments ist nach Angaben des Unternehmens das Datenverarbeitungs-Subsystem, in dem fünf digitale Signalverarbeitungsmodule mit jeweils zwei Prozessoren parallel arbeiten, um die hohen Datenmengen in kürzester Zeit verarbeiten zu können. Die Entwicklung und Fertigung des kompletten Subsystems erfolgte in Kooperation mit Saab Ericsson Space.

Der Auftrag von Austrian Aerospace mit einem Wert von sieben Millionen Euro umfasste dabei die Signalverarbeitungsmodule und Stromversorgungseinheiten, die Signalverarbeitungs-Software, sowie den Zusammenbau und Test des Gesamtgerätes. Die Arbeiten wurden nun mit der Auslieferung des dritten Flugmodells abgeschlossen.(APA)