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"Natürlich wäre ich gerne in Österreich dabei, aber wenn ich nach Spielberg fahre, muss ich auch arbeiten, alles andere sähe blöd aus"

Foto: APA/Artinger

Wien/Monte Carlo - Zum letzten Mal dreht die Formel 1 am nächsten Wochenende ihre Runden in Österreich. Auch Gerhard Berger ist darüber betrübt, aber der scheidende BMW-Motorsportdirektor und einstige Grand-Prix-Pilot sieht mittelfristig durchaus Chancen, den GP-Zirkus wieder ins Alpenland zu holen. "Die Strecke ist modern und sicher, das Rennen extrem interessant und auch die Zuschauer kommen", zählt Berger die Pluspunkte auf. "Aber das Problem ist das Tabak-Werbeverbot, dort müsste man den Hebel ansetzen", fordert Berger die Politik.

Berger vertraut auf Mateschitz-Pläne

Der Tiroler, der maßgeblich an der Rückkehr der Formel 1 1997 nach Österreich beteiligt war, ist an sich aber "weder traurig noch sauer" darüber, dass sich die GP-Szene von Österreich verabschiedet. "Das sind Umstände, die es immer gegeben hat und sie bedeuten nicht, dass es nie wieder Formel 1 in Österreich gibt", ist Berger überzeug und bezieht sich dabei auch auf die Pläne von Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz, der am Ring-Gelände große Pläne hat. "Dann wird das die größte Rennstrecke der Welt und irgendwann fährt sicher wieder auch die Formel 1."

Problem Tabakwerbung

So gerne Berger die Königsklasse des Motorsports weiter in Österreich sehen würde, weiß er, dass der Schlüssel dazu in den Händen der Politiker liegt. Er selbst wäre gerne bereit, eine mögliche Rückkehr zu unterstützen. "Weil Österreich immer eine Herzensangelegenheit ist und wenn ich einen Dienst erweisen kann, werde ich das liebend gerne tun. Mir ist halt nur nicht klar, ob angesichts der Tabakproblematik meine Unterstützung überhaupt etwas helfen würde."

Berger nicht am A1-Ring

Berger wird übrigens beim letzten Österreich-Grand-Prix nicht vor Ort anwesend sein, sondern das Rennen zu Hause in Monte Carlo vor dem TV-Gerät verfolgen. Die BMW-Planung sieht Bergers Anwesenheit nur für jeden dritten WM-Lauf vor, der nächste ist deshalb Monaco. "Natürlich wäre ich gerne in Österreich dabei, aber wenn ich nach Spielberg fahre, muss ich auch arbeiten, alles andere sähe blöd aus", betont der BMW-Motorsportdirektor, der sich ja mit September endgültig aus diesem Job und damit aus der Formel 1 zurückzieht.

"2004 ohne Motorsport!"

Zwar liegt bezüglich der weiteren Zukunft des 43-Jährigen bereits einiges auf dem Tisch, "ich versuche aber gerade diszipliniert möglichst nichts aufzunehmen". Auch das Projekt von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz ist Berger natürlich bekannt, er sei aber derzeit nicht involviert. Wohl auch weil Berger für nächstes Jahr eine komplette Motorsport-Auszeit und eher die Verwirklichung privater Projekter plant. Berger: "Mein Wunsch ist 2004 ohne Motorsport!"(APA)