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Blumen zählen nach wie vor zu den beliebtesten Geschenken am Muttertag in Österreich. Bonbonnieren und Kosmetika spielen laut Marktforschung nur marginale Rollen.

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Wien - Er steht in einem Einkaufszentrum, das nach ihm benannt ist und verteilt am Samstag vor dem Muttertag persönlich 1500 Rosen an die einkaufenden Mütter. Erraten: Richard Lugners Beitrag zum Muttertag. Anlass ist neben der Promotion im eigenen Namen, dass Holland Blumen Mark, Nummer eins im heimischen Blumenhandel, erstmals eine Filiale in einem Shoppingcenter eröffnet.

Laut dem Marktforschungsinstitut KMU Forschung Austria - dem ehemaligen Institut für Handels- und Gewerbeforschung - geben die Österreicher und -innen heuer rund 120 Millionen Euro für Muttertagsgeschenke aus. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Kopf liegen damit bei rund 18 Euro - wenn man die Summe durch die österreichische Bevölkerungszahl ab dem Alter von 15 Jahren dividiert. Erhoben wurde dies in Kooperation mit der Wiener Unternehmensberatung Markant.

Blumen erste Wahl

Fast sechzig Prozent der Befragten sagten den Marktforschern, sie wollten in diesem Jahr anlässlich des Muttertags die Handelsumsätze steigern. Blumen sind nach wie vor die erste Wahl der Schenkenden - 72 Prozent wollen der Frau Mama ein ansehnliches Gewächs zukommen lassen. Weit dahinter rangieren Süßes (15 Prozent), Gutscheine (15 Prozent), Einladungen (zwölf Prozent), Kosmetika (acht Prozent) sowie Bücher (sieben Prozent). Zum Vergleich: Für den Valentinstag am 14. Februar erhoben KMU Forschung Austria und Markant ein Gesamtgeschenkebudget von 100 Millionen Euro, 62 Prozent wollten zu diesem Anlass Blumen kaufen.

Spargedanken

"Der Valentinstag ist mehr ein Schnittblumentag, der Muttertag ein Topfblumen-, Stöcke- und Gestecketag", sagt der Bundesinnungsmeister der Gärtner und Floristen, Gerold Hauser, im STANDARD-Gespräch. In der Woche vor dem Muttertag 2003 laufe das Geschäft bisher "mittelprächtig, man spürt halt schon, dass die Leute wegen der Konjunktur weniger Geld im Börsel haben". Geschenkt werde nach wie vor, nur griffen die Kunden vermehrt zur einfacheren, billigeren Ware, so Hauser.

Schenkungsfreude sinkt mit zunehmendem Alter

Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil derjenigen, die ihre Mütter an diesem Tag beschenken wollen, das "Muttertagsbudget" steigt allerdings mit dem Alter (und damit der Einkommenshöhe) der Schenkenden. Nicht inkludiert in diesen Umsätzen sind übrigens die Tonnen an Material, das in den Kindergärten und Schulen des Landes verbastelt wird. (Leo Szemeliker, DER STANDARD, Printausgabe 8.5.2003)