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Eine irakische Mutter am Krankenbett ihres verwundeten Kindes

Foto: APA/EPA/Cheryl Diaz Meyer

Washington - Frauen und Kinder sind die Hauptleidtragenden in kriegerischen Auseinandersetzungen, wie die Hilfsorganisation "Save The Children" in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht feststellte. Es werde nicht genug getan, um sie vor kriegsbedingter Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu schützen, heißt es. Männer mögen in Kriegen die eigentlichen Gegner sein, doch mittlerweile würden immer mehr Frauen und Kinder verletzt, vertrieben, traumatisiert oder getötet.

90 Prozent der Opfer Zivilisten

Laut einer in dem Bericht veröffentlichten Statistik waren noch im Ersten Weltkrieg 90 Prozent der Opfer Soldaten. Dies habe sich bis heute vollkommen umgedreht: 90 Prozent der Opfer seien inzwischen Zivilisten, die meisten davon Frauen und Kinder. Im Gegensatz zu früher würden Kriege heute in bewohnten Gebieten und ohne klar verlaufende Fronten ausgetragen. Die Organisation forderte sicherere Flüchtlingslager, psychologische Unterstützung und Schutz vor Rekrutierung von Kindern. In mehr als 70 Prozent der analysierten Konflikte würden Kindersoldaten eingesetzt, erklärte Save The Children.

Medienfokus auf den Irak

Die Organisation führt in dem Bericht weltweit 40 Konflikte auf. Afghanistan, Angola, Burundi, Sierra Leone und die Demokratische Republik Kongo (Ex-Zaire) seien für Frauen und Kinder die gefährlichsten Konfliktherde auf der Welt, heißt es. Rund vier Millionen Frauen und sechs Millionen Kinder unter 15 Jahren seien in diesen Ländern von Kriegshandlungen betroffen.

Die Organisation wolle an diese Konflikte erinnern, da die Aufmerksamkeit der AmerikanerInnen sich derzeit nur auf den Irak konzentriere, sagte Christine Knudsen von "Save The Children". Die Konsequenzen von Kriegen seien psychologische Leiden, Vertreibung, Familientrennungen, Jugendliche, die in Kriegshandlungen einbezogen würden und eine wachsende Anzahl von getöteten Frauen und Kindern. (APA)