Wien - Die 21. Ausgabe des Wiener Silvesterpfads hat am Freitag zahlreiche Besucher in die Innenstadt gelockt. Insgesamt vergnügten sich laut Veranstalter, das Stadt Wien Marketing, 750.000 Gäste zwischen 14.00 und 02.00 Uhr auf der Partymeile. Highlight des Abends war ein spektakuläres Feuerwerk, das um Mitternacht am Heldenplatz gezündet wurde. Laut Polizei und Samariterbund kam es zu keinen außergewöhnlichen Zwischenfällen. Heuer herrschte erstmals ein Raketen- und Kracherverbot auf dem gesamte Veranstaltungsareal.

13 Standorte, 40 Bands und Künstler

An 13 Standorten fieberten das Partyvolk zwölf Stunden lang dem Jahreswechsel entgegen. Insgesamt 40 Bands und Künstler unterhielten das Publikum dabei bis zur Stunde Null. Der Bogen an musikalischer Unterhaltung spannte von Schlager über Pop und Latin-Rhythmen bis hin zu Disco-Beats.

Erstmals diente heuer der Heldenplatz als Schauplatz für ein vom Veranstalter gesponsertes Feuerwerk, das er sich auch einiges - nämlich 12.000 Euro - kosten ließ. Die Leuchtkörper wurden um Mitternacht im Dreivierteltakt zum Donauwalzer in den Himmel geschossen. Überdies wurde auch im Prater ein "Musikfeuerwerk" gezündet.

Bei den "städtischen" Raketen handelte es sich um die einzig erlaubten Feuerwerkskörper auf dem Silvesterpfad. Heuer galt nämlich erstmals ein Raketen- und Kracherverbot für die Besucher. Die Einhaltung der Verordnung wurde von Sicherheitskräften sowie von der Polizei kontrolliert. Gekracht hat es zwar deutlich weniger, nichtsdestotrotz waren am Stephansplatz nur bei genauem Hinhören die Glockenschläge der Pummerin wahrzunehmen, die das Jahr 2011 einläutete. Um Mitternacht knallten nämlich vor dem Dom nicht nur die Korken der von den Pfadbesuchern mitgebrachten Sektflaschen, sondern auch zahlreiche Feuerwerkskörper. Der Jahreswechsel wurde außerdem mit Walzerklängen begangen: Tausende Menschen tanzten am Stephansplatz und am Graben zum Donauwalzer.

550 Kubikmeter Müll

Für feste und flüssige Nahrung sorgten 50 Gastronomen. Kaum hatten die letzten Besucher das Gelände um 02.00 Uhr verlassen, machte sich ein 140 Mann starker Putztrupp der MA 48 daran, dieses zu säubern. Sie mussten rund 550 Kubikmeter Müll entsorgen. 15 Kehrmaschinen, ein Multilift, ein Müllfahrzeug und 25 Kleinfahrzeuge unterstützten das "orange Ballett" bei ihrem nächtlichen Einsatz.

Ruhige Silvesternacht

Exekutive und Rettungsdienste konnten sich über eine ruhige Silvesternacht freuen: Sowohl die Polizei als auch der Samariterbund meldeten keine besonderen Vorkommnisse. Aus Sicherheitsgründen wurde allerdings die Station Stephansplatz zwischen 22.10 und 01.49 Uhr von der Polizei gesperrt, informierte ein Sprecher der Wiener Linien.

Auch der "Rettungszug" - eine für den Verletztentransport reservierte Sonder-U-Bahn - musste heuer weniger oft als im Vorjahr ausrücken: Zählte man 2009 noch 23 Einsätze, so waren es heuer nur drei, berichtete der Wiener-Linien-Sprecher. Der "Rettungszug" dient seit mehreren Jahren zum reibungslosen Abtransport von Verletzten vom Stephansplatz, der aufgrund der Besuchermassen in der Silvesternacht nur sehr schwer mit Fahrzeugen passierbar ist. Die Verletzten werden mit der U-Bahn zur Station Stubentor und von dort mit einem Rettungsfahrzeug ins Krankenhaus gebracht. (APA)