Graz - Die Inversionswetterlage in Verbindung mit der Silvesterknallerei bescherte Graz am Neujahrstag rekordverdächtige Feinstaubwerte. Laut Luftgüteüberwachung des Landes lag der Tagesmittelwert PM10 der Messstationen bei bis zu 208 Mikrogramm pro Kubikmeter, was einer Überschreitung des Grenzwertes von über 400 Prozent gleichkommt. Damit wurden die höchsten Werte seit 2008 erreicht.

Inversionslage sorgte Werte

"Eine stabile Inversionswetterlage in Kombination mit den Feuerwerken bescherte uns diese extremen Werte", erklärte Andreas Schopper vom Fachreferat des Landes Steiermark am Sonntag. Kurzfristig hatte es in den Stunden um den Jahreswechsel eine Verzehnfachung der Feinstaubwerte gegeben - was den menschlich verursachten Beitrag zur Luftgütesituation verdeutlicht. Andererseits gebe es seit Tagen eine stabile Inversionswetterlage ohne Luftaustausch in den Tal- und Beckenlagen.

So sei es auch zu erklären, dass die Feinstaubgrenzwerte - freilich in unterschiedlichem Ausmaß - fast überall überschritten wurden, die Bergregionen ausgenommen.

Weitere Verschlechterung befürchtet

Am Sonntag waren die Feinstaubwerte wieder etwas zurückgegangen und erreichten wie in den letzten Dezember-Tagen 2010 immer noch den doppelten Grenzwert, konkret 100 bis 120 Mikrogramm je Kubikmeter. Mit der prognostizierten Fortdauer der meteorologischen Situation und dem verstärkten Feinstaub-Beitrag durch den Verkehr könnte es in den kommenden Tagen zu einer Verschärfung der Belastungssituation kommen, befürchtete der Experte. (APA)