Mexiko-Stadt - Im mexikanischen Drogenkrieg sind 2010 insgesamt 12.456 Menschen ums Leben gekommen, so viele wie noch nie zuvor in einem Jahr. Wie die Zeitung "El Universal" am Sonntag unter Berufung auf die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft weiter mitteilte, wurden in den vier Jahren seit dem Amtsantritt von Präsident Felipe Calderon 30.196 Menschen getötet.

Drogenkrieg an Grenzübergängen

Calderon hatten im Dezember 2006 den Drogenkartellen und der organisierten Kriminalität den Kampf angesagt, nachdem diese ganze Landstriche vor allem im Norden unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Nach Angaben des Generalstaatsanwalts liegen die gefährlichsten Städte und Gebiete an der Grenze zu den USA. Dort, vor allem an den großen Grenzübergängen wie Ciudad Juarez und Tijuana, tobe ein Krieg zwischen den Suchtgift-Kartellen.

Allein in Ciudad Juarez starben mehr als 3000 Menschen einen gewaltsamen Tod. Landesweit wurden zudem etwa 2000 Polizisten und Soldaten getötet. Ermordet wurden auch Politiker, darunter 13 Bürgermeister. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Press Emplem Campaign (PEC) kamen 14 Journalisten ums Leben.

Sieben Kartelle und mehrere Banden

In Mexiko sind nach offiziellen Erkenntnissen sieben mächtige Verbrecherkartelle und zahlreiche organisierte Banden aktiv, die vor allem Drogen wie Kokain und Marihuana aus Lateinamerika in die USA schmuggeln. Sie entführen zudem Menschen, erpressen und töten sie. Bei dem größten Massenmord des vergangenen Jahres starben 72 Migranten aus Mittelamerika. Sie wurden auf einer Ranch erschossen. Zuvor hatten sie sich geweigert, für ein Drogenkartell zu arbeiten. (APA)