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Dieses Archivbild aus dem Dezember 2007 zeigt den Flugzeugträger USS Enterprise, auf dem die abfälligen Videos gezeigt wurden.

Foto: . EPA/JOSHUA ADAM NUZZO / US NAVY HANDOUT

Schwulen- und frauenfeindliche Videos zur Erheiterung der Crew haben den Kommandanten eines US-Flugzeugträgers nach Presseberichten den Job gekostet. Kapitän Owen Honors müsse sein Kommando über die "USS Enterprise" - das längste Kriegsschiff der Welt - wegen der Videos abgeben, die er 2006 und 2007 drehte und in denen er mitwirkte, berichteten US-Medien. Die Navy selbst bestätigte Berichte über die Entlassung nicht. 

Homophobe Witze

Abfällige Bemerkungen über Schwule, Masturbationsgesten und gemeinsames Duschen: Die Skandalvideos auf einem US-Flugzeugträger hatten die amerikanische Öffentlichkeit beschäftigt. Die Filme seien "eindeutig unangemessen", hieß es in der Marine.Owen Honors war in den Videos aus den Jahren 2006 und 2007 als ehemaliger Kampfpilot aufgetreten. Später kam die atomgetriebene "USS Enterprise" unter sein Kommando. Am Samstag hatte die Zeitung "The Virginian-Pilot" über die Filme berichtet.

Die Videos sollen im internen Fernsehprogramm des Flugzeugträgers ausgestrahlt worden sein. Auf der Internetseite der Zeitung waren Ausschnitte zu sehen, in denen der Kapitän Owen Honors, damals Erster Offizier, einen abfälligen Begriff für Homosexuelle verwendet und zusammen mit anderen Masturbationsbewegungen andeutet. 

"Tussis unter der Dusche"

Dann ist zu hören, wie er weitere Szenen einleitet: "Zum Schluss zu meinem Lieblingsthema (...) Tussis unter der Dusche." Im Folgenden sind Frauen-Paare sowie ein männliches Duo zu sehen, die so tun, als ob sie zusammen duschten. Außer den nackten Schultern ist wenig Eindeutiges zu sehen. Hinzu kommen Szenen, denen ein Mann als Frau verkleidet ist, und eine gespielte Rektaluntersuchung.

"Die Videos waren damals nicht akzeptabel, uns sie sind es auch in der heutigen Marine nicht", teilte Marinesprecher Chris Sims mit. Hochrangige Offiziere sollten stets mit gutem Beispiel vorangehen. Sie seien dafür verantwortlich, den angemessenen Ton zu treffen sowie Mut und Einsatzbereitschaft zu zeigen. Dem "Virginian-Pilot" hatte die Navy bereits am Freitag mitgeteilt, die Ausstrahlung der Videos sei vor mehreren Jahren beendet worden. Die Filme seien mit der Absicht entstanden, auf humorvolle Art die Aufmerksamkeit der Besatzung auf bestimmte Probleme zu lenken, etwa Verkehrssicherheit und die Sauberkeit an Bord. (APA)