Vor kurzem legte das Bundesministerium für Gesundheit einen Verordnungsentwurf vor, in dem die Ausbildung von Hunden österreichweit auf gewaltfreie Weise (mittels positiver Verstärkung) vorgeschrieben wird. Gleichzeitig wurde ein Passus präsentiert, nach dem nur einer Handvoll inländischer Vereine die nötige Sachkunde zur Ausbildung von HundetrainerInnen zugeschrieben wird.

Das käme einer Monopolstellung gleich, während die Ausbildungslehrgänge renommierter internationaler ExpertInnen nicht anerkannt würden. Viele engagierte, befähigte HundetrainerInnen würden dadurch mit einem Federstrich arbeitslos oder müssten zur zwangsweisen "Nachschulung."

"Keine Belohnung für Vereinsmeierei"

Mag. Ursula Aigner, Hundeexpertin bei Vier Pfoten: "Vereinszugehörigkeit allein ist kein Qualitätskriterium! Gerade deshalb muss es mittels einer - eigens einberufenen, unabhängigen - ExpertInnenkommission ermöglicht werden, Anerkennungen von alternativen Ausildungen durchzuführen. Schließlich muss tierschutz- und damit hundegerechtes Training, also mit Motivation und Belohnung, beurteilt werden, nicht 'Vereinsmeierei'."

Mag. Alexander Willer, Kampagnenleiter des Wiener Tierschutzvereins: "Es kann nicht im Sinne des Tierschutzes oder einer Qualitätssicherung sein, dass jene Institutionen, die seit vielen Jahren gewaltfreie, auf Partnerschaft mit dem Hund abzielende Methoden lehren, von der TrainerInnenausbildung ausgeschlossen werden, während just jene Vereine, die bis vor kurzem noch auf Strenge und Unterordnung setzten, nun eine gewaltfreie Hundeerziehung garantieren sollen. Das ist absurd!"

Der Wiener Tierschutzverein und Vier Pfoten fordern daher unter anderem, dass der in seinen grundsätzlichen Zielsetzungen sehr gute Verordnungsentwurf dahingehend ergänzt wird, dass auch die AbsolventInnen international renommierter Lehrgänge als tierschutzqualifizierte HundetrainerInnen in Österreich anerkannt werden. (red)