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Nobelpreis für Physik: Erwin Schrödinger.

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Unter den neun Nobelpreisträgern, die in der Eingangshalle der Universität Wien stolz ausgestellt sind, prangt sein Bild in der Mitte. Immerhin hat der Physiker Erwin Schrödinger an der Universität Wien studiert. Seine Arbeit, die ihm den Nobelpreis 1933 eintrug, hat er allerdings in Zürich verfasst. Und insgesamt hat er den Hauptteil seines Forscherlebens nicht in Österreich verbracht.

Schrödinger, der 1887 in Wien als Sohn eines Wachstuchfabrikanten geboren wurde, war vor seiner Zeit in Zürich bereits in Wien, Jena, Stuttgart und Breslau tätig gewesen und hatte auch im Ersten Weltkrieg gekämpft. Seine 1926 veröffentlichte Wellengleichung machten ihn in der physikalischen Welt mit einem Schlag berühmt. 1927 erhielt er einen Ruf an die Humboldt-Universität Berlin, wo er Max Planck am Lehrstuhl für Theoretische Physik nachfolgte.

Aufgrund seiner Ablehnung des Nationalsozialismus ging er 1933 an das Magdalen College der Universität Oxford, drei Jahre später wechselte der Physiker an die Uni Graz, eher die Situation nach dem "Anschluss" abermals eine Emigration aus Österreich nötig machte. Er floh über Italien und die Schweiz nach Belgien, von wo er schließlich durch England nach Dublin an das für ihn gegründete Institute for Advanced Studies gelangte.

Dort verfasste er auch sein meistverkauftes Buch Was ist Leben?, in dem er 1944 die Idee des genetischen Codes formulierte. 1956 entschloss sich Schrödinger, nach Österreich zurückzukehren, und übernahm eine speziell für ihn eingerichtete Lehrkanzel an der Uni Wien. Schrödinger starb am 4. Jänner 1961 in Wien, wurde aber in Alpbach begraben, wo er seinen Alterswohnsitz hatte. Das Kreuz auf seinem Grab ziert übrigens die nach ihm benannte Gleichung.

Anlässlich seines 50. Todestags veranstaltet das ESI vom 13. bis 15. Jänner ein internationales Symposion. (APA, tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 04.01.2011)