Dutzende Sofi-Interssierte versammelten sich auf dem Flakturm im Esterhazypark in Wien-Mariahil.

Foto: STANDARD/Fischer

Wien - Beste Sicht herrschte Dienstag früh in Wien auf eine partielle Sonnenfinsternis. Dutzende Interessierte nutzten die Gelegenheit und beobachteten das Himmelsereignis vom Flakturm im Esterhazypark in Wien-Mariahilf aus, wo zahlreiche Teleskope und Fotoapparate auf die sich verdunkelnde Sonne gerichtet waren und der Wiener Astronom und Volksbildner Hermann Mucke das astronomische Spektakel erklärte: Der Mond, der sich zwischen Erde und Sonne schiebt, lässt "nur ein Hörndel über, dessen Spitzen nach oben zeigen - eine Seltenheit".

Kurz nach 8.00 Uhr begann die Sonnenfinsternis. Von rechts oben schob sich der Mond vor die Sonnenscheibe. Der Höhepunkt der Eklipse war kurz vor 9.30 Uhr erreicht, als rund drei Viertel der Sonne bedeckt waren. Nur eine schmale Sonnensichel lugte unter dem Mond hervor. Das Tageslicht war zu diesem Zeitpunkt sehr fahl, allerdings nicht so dunkel wie bei der letzten totalen Sonnenfinsternis in Österreich im Jahr 1999. Kurz vor 11.00 Uhr war das Phänomen dann vorbei. Den Höhepunkt hatte die Sonennfinsternis in Wien um 9.15 Uhr, in Bregenz um 9.25 Uhr. Zwischen 75 und 78 Prozent der Sonne waren durch den Mond verdeckt.

Europa im Sofi-Bann

Auch im Rest von Europa, dem Nahen Osten und Teilen von Asien und Afrika beobachteten zahreiche Menschen die Sonnenfinsternis. In der Schweiz konnte die Sonnenfinsternis vor allem in Genf und Bern beobachtet werden. Zunächst verdunkelten dichte Schneewolken den Himmel, später hellte die Sonne den grauen Schleier jedoch etwas auf. Über der Schweiz waren bereits zwei Drittel der Sonne verdeckt.

Bei klarem Himmel strahlte die Sonne über Rumänien in einem hellen Rosa. In der Hauptstadt Bukarest beobachteten die Menschen die Sonnenfinsternis von den Dächern ihrer Häuser aus. "Ich habe morgens ein merkwürdiges Licht gesehen", sagte der Student Andrei Carlescu. "Zuerst wusste ich nicht, was los war. Dann habe ich kleine Kinder mit Spezialbrillen gesehen, die in den Himmel geschaut haben." Auch in Jerusalem war die Sofi gut zu sehen. Der Mond schob sich vor die Sonne und verdeckte ihren oberen rechten Rand.

Über vollständigste Sonnenfinsternis konnten sich die Schweden freuen. Bis zu 85 Prozent der Sonne waren dort vom Mond verdeckt worden. Im hohen Norden Europas ist ein derartiges Phänomen nur alle paar Jahrzehnte zu sehen, die nächste totale Sonnenfinsternis wird dort für 2126 erwartet.

Warten bis 2015

Bis zur nächsten Sonnenfinsternis muss man auch hierzulande einige Zeit warten, wenn auch nicht ganz so lange. Drei weitere partielle Sonnenfinsternisse in diesem Jahr sind in Österreich nicht sichtbar. Erst am 20. März 2015 ist wieder eine partielle Sonnenfinsternis in Österreich zu sehen, die nächste totale Sonnenfinsternis kann man hierzulande erst wieder 3. September 2081 beobachten. (APA/red)