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Augenzeugen berichten über eine ungewöhnlich hohe Anzahl Schlangen in Rockhampton und Umgebung.

Foto: REUTERS/Daniel Munoz

Die australischen Behörden haben die Einwohner der überschwemmten Stadt Rockhampton dazu aufgefordert, sich vom Wasser fernzuhalten. Das Risiko bestehe nicht nur darin, vom Wasser fortgerissen zu werden. Auch Trümmer, Schlangen und Krokodile stellten eine Bedrohung dar.

Bürgermeister Brad Carter sagte, Augenzeugen hätten über eine ungewöhnlich hohe Anzahl Schlangen berichtet. Im Fluss Fitzroy seien auch Salzwasser-Krokodile gesichtet worden. Die Menschen sollten sich vom Wasser fernhalten, sonst könnte für ihre Sicherheit nicht garantiert werden, erklärte er.

Während der Pegel am Dienstag weiter stieg, blieb der 75.000 Einwohner zählende Ort von der Außenwelt weitgehend abgeschlossen. Das Wasser sollte in den nächsten 24 Stunden seinen Höchststand erreichen. Die Polizei durchsuchte die Häuser in den betroffenen Stadtteilen nach möglichen Flutopfern, vielerorts ruderten die Menschen in Booten durch die Stadt. Einige Stadtteile blieben vom Hochwasser verschont, dort hatten Geschäfte nach wie vor geöffnet.

Doch die Behörden befürchteten, dass die Abwasserkläranlagen der Stadt den Fluten nicht Stand halten könnten und erwogen, das Abwasser direkt in den Fluss umzuleiten. Eine Gefährdung der Gesundheit stelle dies nicht dar, hieß es. Die Verwässerung sei ausreichend, um das Abwasser auf natürliche Art zu klären.

Hilfsfonds

Im nordöstlichen Staat Queensland bewegten sich die Fluten weiter in Richtung Meer. Die Ministerpräsidentin von Queensland, Anna Bligh, sagte, alle Zufahrtswege nach Rockhampton seien unpassierbar. Nach Angaben der Verantwortlichen in der Stadt war am Dienstagmorgen aber noch eine Straße Richtung Norden befahrbar.

Ausgelöst wurde die Überschwemmung durch tagelangen starken Regen. Allein seit Samstag kamen drei Menschen ums Leben. Seit dem Beginn der tropischen Regengüsse Ende November sind bereits zehn Opfer zu beklagen. Die unter Wasser stehende Fläche ist so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen, dort leben etwa 200.000 Menschen. Mindestens 22 Städte und Ortschaften in der landwirtschaftlich geprägten Region wurden überflutet. Nach Angaben der Behörden haben in Queensland rund 1.000 Menschen Schutz in Notunterkünften gesucht.

Ministerpräsidentin Julia Gillard rechnet mit Kosten in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro durch die Überschwemmungen und kündigte einen Hilfsfonds in Millionenhöhe an. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, Washington sei bereit, Australien nach Kräften zu unterstützen. (APA/dapd)