Wien - Österreich nimmt laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung in der Frage der sozialen Gerechtigkeit unter den OECD-Staaten einen Platz im vorderen Drittel ein. Unter den 31 gelisteten Ländern liegt die Alpenrepublik auf Rang neun, noch deutlich vor Deutschland (Platz 15) und auch über dem OECD-Schnitt. Vor allem bei der Armutsvermeidung und der Einbeziehung in den Arbeitsmarkt kann Österreich punkten. Beim Thema Bildungszugang reiht die Studie Österreich allerdings ins hintere Drittel des Rankings.

Die Studienautoren des "Sustainable Governance Indicators 2011" haben zur Erstellung ihrer Rankings OECD-Daten ausgewertet und mit Einschätzungen von 70 internationalen Experten verknüpft. An der Spitze des Rankings lag Island vor Schweden und Dänemark. Den Schlusspunkt bildet in dieser Studie die Türkei hinter Mexiko und Griechenland.

Bei Armutsvermeidung gleich hinter Skandinavien

Besonders stark gewichtet wurde bei der Erstellung der Skala der Faktor der Armutsvermeidung - ein Bereich, in dem Österreich besonders viele Pluspunkte erzielen konnte. Hinter Schweden, Dänemark und Norwegen rangiert die Alpenrepublik auf Platz vier.

Auch bei der Frage der Inklusion in den Arbeitsmarkt (u.a. Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsquote) liegt Österreich mit Platz zehn im vorderen Drittel.

Bei Bildungszugang im hinteren Drittel

Minuspunkte fährt Österreich aber beim Thema Bildungszugang ein. Angeführt wird dieses Ranking von Island, Finnland und Dänemark, Österreich liegt auf Rang 24. Und auch beim Punkt "Soziale Kohäsion und Gleichheit" stellt die Bertelsmann-Stiftung Österreich ein eher bescheidenes Zeugnis aus.

Rang 21 bedeutet einen Platz im hinteren Drittel. Ausgewertet wurden hier die Ungleichverteilungen im Einkommen von Frauen und Männern, Fragen der Diskriminierung, die Integration von Zuwanderern sowie der sogenannte "Gini-Koeffizient" zur Bemessung der Ungleichverteilung von Einkommen. Bei letzterem schneidet Österreich mit Platz vier allerdings sehr gut ab. (APA)