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Coen Moulijn und Giovanni van Bronckhorst freuen sich über den Cupsieg Feyenoords 2008.

Foto: Reuters/Kluiters

Rotterdam - Feyenoord Rotterdam trauert um einen seiner größten Spieler. Coen Moulijn, der im Mai 1970 unter Trainer Ernst Happel und mit Franz Hasil in Mailand durch ein 2:1 über Celtic Glasgow den Europacup der Landesmeister und später auch noch den Weltpokal gewann, starb am Dienstag im Alter von 73 Jahren. Der frühere Linksaußen hatte in der vergangenen Woche einen Gehirnschlag erlitten.

"Er hatte großen Anteil an der Entwicklung von Feyenoord in den 60er und 70er Jahren", hieß es in einer Erklärung der Rotterdamer. Moulijn wurde mit Feyenoord unter anderem fünfmal Meister und trug 38-mal den Oranje-Dress der Nationalmannschaft. Im Oktober 2009 wurde ihm zu Ehren vor dem De Kuip Stadion eine Bronzestatue enthüllt.

Mit Moulijn, einem trickreichen Flügel alter Schule, hatte sich Feyenoord von einem niederländischen Spitzenklub zu einer europäischen Macht gemausert. Viele Kollegen hielten ihn für den besten Feyenoorder aller Zeiten, seine Popularität bei den Anhängern war unübertroffen. "Der Kuip ist schon halbvoll, wenn Moulijn an der Mittelauflage Karten spielt", lautete ein diesbezügliches Rotterdamer Bonmot.

1955 wechselte Moulijn von Xerxes Rotterdam zu Feyenoord, wo er bis zu seinem Karriere-Ende 17 Saisonen verbrachte. Trotz einträglicher Angebote aus dem Ausland blieb er seinem Klub treu und trug in 487-Pflichtspielen dessen Farben. Trickreich und leichtfüßig war er der ideale Vorbereiter, der den Feyenoord-Goalgettern Cor van der Gijp und Ove Kindvall mit präzisen Passes unzählige Tore auflegte. Die Körpertäuschung, mit der er die Gegenspieler auf den falschen Fuß stellte, um hernach an ihnen vorbei zu schweben, war das Markenzeichen der Nummer elf.

Als 19-jähriger debütierte Moulijn 1956 in der niederländischen Nationalmannschaft. Dass er es nicht auf mehr als 38 Einberufungen brachte, lag vermutlich an seiner etwas zu großen Vorliebe für das Tricksen und einer etwas zu geringen Bereitschaft für mannschaftsdienlichem arbeiten. Zumindest sahen das einige Bondscoaches so und verzichteten lieber auf den Tricksler.

1972 gab Moulijn mit einem Match gegen Uruguay seinen Abschied bei Feyenoord. Bis zu seinem Tod führte er ein Bekleidungsgeschäft, das er bereits während seiner aktiven Karriere eröffnet hatte. "Feyenoord verliert nicht nur seinen Stolz sondern auch einen feinen Menschen. Coen hatte keine Feinde, auch seine Gegner haben ihn respektiert", sagte der ehemalige Feyenoord-Vorsitzende Gerard Kerkum. (rob)

Feyenoord im EC-Finale 1970 gegen Celtic (2:1 n.V.): Eddy Pieters Graafland; Piet Romeijn (107', Guus Haak), Rinus Israël (Kapitän), Theo Laseroms, Theo van Duivenbode; Wim Jansen, Franz Hasil, Wim van Hanegem; Henk Wery, Ove Kindvall, Coen Moulijn.