"Für das Jungunternehmertum gibt es keine Altersgrenze", schmunzelt Josef Propst, 61, der mit Jahresbeginn seinen Führungsjob beim Zeitungsriesen Springer in Berlin aufgegeben hat. Propst gründet gerade seine JP Media Beteiligung und Management GmbH in Mils in Tirol. Dort hatte er auch in den Springer-Jahren seinen privaten Lebensmittelpunkt, seinen "Freizeitraum".

Was hat Propst mit der JP Media vor? Er will Medien - als Branche "meine Heimat" - Managementleistungen anbieten, etwa Strategieplanung, IT-Projekte oder Coaching, sagt er etat.at. "Wenn das eine oder andere passt", will er sich an den Unternehmen auch beteiligen. "Das eine oder andere Gespräch darüber" führt der gebürtige Steirer aus Köflach derzeit. "Demnächst" könnten zwei Verträge unterzeichnet werden, sagt er, nennt aber noch keine Namen.

Propst war Vorstandschef der Moser Holding ("Tiroler Tageszeitung") bis 2002, wechselte mit Februar dieses Jahres als Verlagsgeschäftsführer der Axel Springer AG nach Berlin. Bis Dezember 2007 führte er die Springer-Titel "Die Welt" und "Berliner Morgenpost" zu einer Zeitungsgruppe zusammen und richtete sie bei der Gelegenheit auch gleich nach Multimedia-Anforderungen aus. Ab Oktober 2006 war Propst zusätzlich verantwortlich für "Hamburger Abendblatt" und regionale Zeitungsbeteiligungen des Verlagskonzerns (darunter "Kieler Nachrichten", "Lübecker Nachrichten", "Ostsee Zeitung", "Leipziger Volkszeitung", "Westfalen Blatt"). Die Regionalzeitungen verkaufte Springer 2009 für rund 350 Millionen Euro. Ab 2010 war Propst Verlagsgeschäftsführer für "IT-Sonderprojekte und Reorganisation". (fid)