Grafik: Google

Parallel zur offiziellen Ankündigung des Motorola Tablets Xoom hat Google auch erste Informationen zur kommenden Android-Generation "Honeycomb" ausgeplaudert. In Hinblick auf wirklich konkrete Details gab man sich dabei allerdings vorerst noch eher zurückhaltend, lediglich ein kurzes Video zum neuen Interface gab es zu bewundern.

Demonstration

Nun folgte am Donnerstag aber auch die Keynote des US-Mobilfunkbetreibers Verizon, der das Xoom als erster in sein Angebot aufnehmen soll. Dabei demonstrierte man das neue Interface etwas ausführlicher, und offenbarte so einige durchaus nachhaltige Änderungen gegenüber bisherigen Ausgaben des mobilen Betriebssystems.

Unter der Leitung von Ex-WebOS-Designer Matias Duarte hat man das Interface einem - zunächst einmal - auf Tablets optimierten Redesign unterzogen. "Futuristisch aber vertraut" hatte man sich dabei laut Google als Vorgabe gestellt. Das Ergebnis ist ein Interface, das nicht nur einige Neuerungen bringt, sondern auch wesentlich konsistenter wirkt als das bekannte Android 2.x.

Umbau

Fixe Steuerknöpfe gibt es am Gerät keine mehr, diese werden statt dessen am unteren Ende des Bildschirms eingeblendet. Dies hat einerseits des Vorteil, dass die Position immer gleich bleibt, egal wie man das Tablet dreht, zudem lassen sich die Buttons aber auch gezielt verstecken, was etwa die Ebook-Anwendung zum ungestörten Lesen nutzt.

Widgets

Konzeptionell stehen bei Android 3.0 Widgets ganz im Vordergrund, wobei diese allerdings nun "dynamisch" sind, sich also etwa durch die Liste der aktuellen Mails scrollen lässt. Es gibt wieder mehrere virtuelle Desktops, der Wechsel zwischen den einzelnen Oberflächen ist dabei grafisch durchaus ansprechend umgesetzt. Es gibt einen Überblicksmodus, in dem alle Oberflächen auf einmal zu sehen sind, von dort können zudem aber auch neue Widgets hinzugefügt werden - dies mit Live-Vorschau.

Weiters gibt es einen neu gestalteten Task-Switcher, der eine Miniaturansicht der laufenden Programme zeigt, sowie ein eher an klassischen Desktop-Ansätzen orientiertes Benachrichtigungssystem. Eine wichtige Rolle spielen bei Honeycomb aber natürlich auch die für die Tablet-Nutzung umgearbeiteten Anwendungen, allen voran wohl GMail, das mit einer Mehrspalten-Ansicht aufwarten kann. Optisch besonders beeindruckend wurde die Youtube-App umgesetzt, die Clips anhand einer Videowand präsentiert.

Sicherlich eine der Überraschungen von Android 3.0 ist die Integration eines klassischen Browsers-UIs mit Tabbed-Browsing, der dabei deutlich an Google Chrome erinnert. Ein Neuzugang in der Android-Welt ist der fix integrierte Video-Chat per GTalk.

Ausblick

Abzuwarten gilt es, wie - und ob - das Redesign auch in künftigen Android-Ausgaben für Smartphones Widerhall finden wird, zu dieser Frage schweigt sich Google derzeit noch aus. Derzeit gibt es aber Hinweise darauf, dass zumindest vorerst die 2.x-Reihe weiter gepflegt wird, wie es mittelfristig aussieht, ist jedoch völlig offen. So nebenbei noch eine kleine Anmerkung am Rande: Fixe Hardware-Minimalanforderungen - wie im Vorfeld kommuniziert - wird es für Android 3.0 nicht geben, entsprechende Berichte hat man mittlerweile dementiert. (apo, derStandard.at, 07.01.11)

Der WebStandard auf Facebook