Adelboden - Die Techniker sind von Zagreb nach Adelboden übersiedelt, am Samstag (10.30/13.30 Uhr) steht der bereits vorletzte Weltcup-Riesentorlauf vor den Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen auf dem Programm. Österreichs alpine Skiherren haben nach dem Rennen in Alta Badia etwas gutzumachen, Stephan Görgl schaffte es auf der spiegelglatten Gran-Risa-Piste als Neunter als Einziger in die Top-Ten. Zu schlagen gilt der US-Amerikaner Ted Ligety, der alle drei Saison-Bewerbe gewonnen hat und seine Siegesserie fortsetzen will.

Die Reise nach Adelboden treten die Rennläufer stets gerne an, die Rennen zählen zu den beliebtesten des Winter. "Schwierige Hänge liegen uns immer, aber es kommt auch ein bisserl auf die Schnee-Verhältnisse an. Wir fühlen uns in Adelboden wohl, es taugt jedem", bestätigte Österreichs Technik-Cheftrainer Christian Höflehner und fügte hinzu. "Wir sind auch Publikumsfahrer. Wenn viele Leute bei den Rennen sind, dann sind wir meistens ganz gut."

Marcel Hirscher als Dritter in Beaver Creek hat für den bisher einzigen Stockerlplatz gesorgt, Romed Baumann war ebendort Vierter. In Val d'Isere klassierte sich Benjamin Raich unmittelbar vor Hirscher auf Position fünf. "Ich glaube, dass wir im Riesentorlauf sehr breit aufgestellt sind. Vor allem auch mit jungen Läufern. In den letzten Rennen war dies durch verschiedenste Umstände wie Materialgeschichten oder Gesundheitsprobleme nicht ganz so am Ergebnis zu sehen", weiß Höflehner, der immer noch ein bisschen dem zum Saisonbeginn ausgefallenen Sölden-Riesentorlauf nachtrauert.

"Schade drum. Das war ein Rennen, wo alle wirklich in Topform und fit waren. Das hätte, glaube ich, einen Ruck in der Riesentorlauf-Mannschaft bewirkt und den Zug abfahren lassen. Jetzt ist dort und da ein kleines Problemchen dazugekommen und die Riesentorlauf-Saison ist bald vorbei. Und wir haben bei weitem noch nicht das auf der Ergebnisliste, was wir können, was uns auch zustehen würde und was wir verdienen würden", erklärte Höflehner, der aber überzeugt ist, dass "man früher oder später wirklich sehr breit aufgestellt und sehr weit vorne vertreten sein" wird.

Aber nicht nur Trainer Höflehner hofft auf und rechnet mit "einer guten Mannschaftsleistung und Stockerlplätzen" des rot-weiß-rote Teams am Samstag. 2010 wurde der Riesentorlauf wegen Nebels kurz vor Beendigung des ersten Durchgangs abgebrochen und nicht mehr fortgesetzt. Hirscher war an zweiter, Raich an sechster Stelle gelegen. Doch beide Athleten sind derzeit angeschlagen. Der Salzburger Hirscher kämpfte beim Nachtslalom in Zagreb gegen eine schwere Erkältung, der Tiroler Raich gegen einen verdorbenen Magen. Beide sind jedoch in die Schweiz geflogen und wollen bis Samstag fit sein.

Als Sechster in Zagreb erreichte Ligety sein bestes Slalom-Ergebnis seit drei Jahren. Als dreifacher Saisonsieger im Riesentorlauf hat er die Last des Topfavoriten zu tragen. "Ich werde versuchen, meine Siegesserie fortzusetzen. Leicht wird das aber nicht", sagte Ligety, der auf das Slalomergebnis aufbauen will. "Es ist ein schwerer Hang in Adelboden. Aber dieses Jahr ist es anders, ich fahre besser Ski als zuvor. Der Sieg ist möglich, aber wir werden sehen." (APA)