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Conny Wilczynskiim Testspiel gegen Portugal.

Foto: APA/Punz

Wien - Zumindest punkto Nervenstärke und Kampfgeist sind Österreichs Handball-Männer bereits WM-reif. Bei den beiden hauchdünnen Testspielsiegen in Niederösterreich gegen Portugal (30:29, 34:33) zeigten sich aber auch einige Problemzonen im Spiel der ÖHB-Auswahl. Vor allem in der Abwehr, die eigentlich in Schweden zum Prunkstück werden soll, hapert es noch.

Ein letzter Härtetest wartet auf die Truppe von Magnus Andersson am Samstag, in Belgrad steht um 20.15 Uhr gegen Serbien die WM-Generalprobe auf dem Programm. "Serbien ist noch eine Klasse stärker als Portugal. Das wird eine richtige Generalprobe. Um zu bestehen, müssen wir viel besser verteidigen", meinte Österreichs Tormann Nikola Marinovic, ein gebürtiger Serbe.

Müdigkeit geortet

Andersson hat bei den Tests gegen die Portugiesen Müdigkeit bei zahlreichen ÖHB-Akteuren geortet. Deshalb hat er am Freitag nur Auslaufen und einen Besuch in der Kraftkammer angeordnet, ansonsten standen Videoanalysen auf dem Tagesplan. Routinier Patrick Fölser hat am Donnerstag einen heftigen Ellbogencheck auf die Rippen kassiert, möchte aber auch in Belgrad dabei sein.

Im Magen liegen der österreichischen WM-Delegation die teilweise sehr späten Anpfiffzeiten bei der Endrunde. "Das ist nicht gut, ich bin ein bisschen verärgert. Leider können wir nichts dagegen tun", meinte Andersson, dem vor allem der Auftakt Sorgen macht. Am Freitag trifft Österreich im ersten Match um 21.30 Uhr auf Brasilien, bereits am Samstag um 18.45 Uhr wartet die zweite Hürde Japan.

Gleich in der Halle "Abendessen"

Um die Regeneration in der kurzen Pause in halbwegs geordnete Bahnen zu leiten, wollen die Österreicher nach der Brasilien-Partie gleich in der Halle "Abendessen", die Ankunft im Teamquartier in Linköping wird nicht vor 2.00 Uhr erwartet. Für Andersson geht es danach mit den Videoanalysen weiter, an schlafen wird in dieser Nacht wohl kaum zu denken sein. Es ist fraglich, ob die Österreicher den Trainingstermin am Samstag um 11 Uhr überhaupt wahrnehmen werden.

Verantwortlich für den Spielplan sind ausschließlich die TV-Verträge. Da die TV-Anstalten in Norwegen und Island (beide mit Österreich in Gruppe B) viel Geld auf den Tisch legen, erhalten sie die für ihren Markt idealen Anwurfzeiten. Der ORF hat sich hingegen relativ spät zur Übertragung der WM-Spiele entschlossen, deshalb spielte Österreich bei der Gestaltung eine sehr untergeordnete Rolle.

Neben der Partie gegen Brasilien werden auch die letzten beiden Vorrunden-Spiele gegen Island und Ungarn erst um 21.30 Uhr eröffnet. "Da muss man aufpassen", weiß Andersson, dass diese Tage sehr lange werden. "Man sollte nicht den ganzen Tag schlafen. Vielleicht finden wir ein paar sinnvolle Ablenkungen wie Sightseeing", meinte Andersson, der in Linköping geboren wurde und daher sicher als Reiseführer fungieren könnte. (APA)