China versteckt einem durch WikiLeaks veröffentlichten australischen Geheimdienstbericht zufolge den wahren Umfang seiner Aufrüstung. Die Militärausgaben im Jahr 2006 hätten 70 Milliarden Dollar erreicht und seien damit doppelt so hoch wie offiziell angegeben, zitierte die Zeitung "Sydney Morning Herald" am Freitag aus dem Bericht. China sei "bereits jetzt eine glaubwürdige Bedrohung" für die Streitkräfte in der Region.

Das Modernisierungsprogramm werde diesen Trend nur noch verstärken. Die militärische Stärke gehe dabei über das hinaus, was China zur Selbstverteidigung benötige. Zudem wird gewarnt, dass die Regierung in Peking ihre militärische Stärke überschätzen und so eine Krise heraufbeschwören könnte.

Zehntausende vertrauliche und geheime US-Dokumente

Der von der Enthüllungswebsite verbreitete Bericht sei ursprünglich an die US-Botschaft in Canberra geschickt worden, berichtete die Zeitung. WikiLeaks hat Zehntausende vertrauliche und geheime US-Dokumente veröffentlicht.

China hat die vergangenen zwei Jahrzehnten seinen Verteidigungshaushalt nahezu stetig im zweistelligen Prozentbereich erhöht. Für 2010 wurde der Wehretat nach amtlichen Angaben um 7,5 Prozent auf umgerechnet 78,6 Milliarden Dollar erhöht. Das US-Militär geht davon aus, dass die wahren Ausgaben 2009 aber schon 150 Milliarden Dollar betrugen. Mit 2,3 Millionen Soldaten ist die Volksbefreiungsarmee das größte Heer der Welt. China plant aber, seine Armee kleiner und schlagkräftiger zu machen. (APA)